Assange steht die Rückkehr nach Australien offen

06.01.2021

Julian Assange stehe es „frei, nach Australien heimzukehren", wenn die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ausgeräumt seien, sagte der australische Premierminister Scott Morrison, nachdem am Dienstag ein britisches Gericht die Auslieferung des Gründers von Wikileak an die USA abgelehnt hatte.


Mexiko will dem WikiLeaks Gründer Assange politisches Asyl anbieten. (Foto von VCG)


Eine britische Richterin hat das amerikanische Auslieferungsersuchen zurückgewiesen. In den USA hätte sich Assange wegen massiver Vorwürfe, unter anderem der Spionage, zu verantworten gehabt. Zur Begründung der Ablehnung des Auslieferungsbegehrens führte die Richterin an, dass Assange aufgrund psychischer Probleme im Falle seiner Überstellung an die US-Justiz möglicherweise Selbstmord begehen würde.


Das US-Justizministerium hat angekündigt, die Auslieferung Assanges durch Anrufung des Londoner High Court weiter betreiben zu wollen.


„Nun, die Rechtsprechung geht ihren Gang und wir sind nicht Partei in diesem Verfahren. Wie jedem Australier steht Assange konsularischer Beistand zu, und sollte die Berufung gegen dieses Urteil scheitern, so steht es ihm natürlich wie jedem Australier frei, nach Australien zurückzukehren", sagte Morrison gegenüber der lokalen Radiostation 2GB.


„Ja, es handelt sich um einen normalen Prozess im Rahmen des britischen Rechtssystems."


Am Montag hat Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador dem WikiLeaks Gründer Assange politisches Asyl angeboten. Dieser Schritt könnte die Vereinigten Staaten verärgern, die weiterhin seine Auslieferung betreiben.


López Obrador würdigte die Entscheidung des britischen Gerichts gegen eine Auslieferung Assages an die USA und kündigte einen Vorstoss seines Außenministers an, um die Freilassung des Inhaftierten zu erwirken, damit ihm in Mexiko Asyl gewährt werden könne.


„Assange ist Journalist und man sollte ihm eine Chance geben," sagte López Obrador. „Wir werden ihm Schutz gewähren."


Die USA beschuldigen Assange während der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama durch die Veröffentlichung von geheimem Material des US-Militärs und diplomatischer Depeschen Leben von US-Bürgern gefährdet zu haben.


Obwohl die Regierung Obama nicht für eine Strafverfolgung Assanges eingetreten ist, wird das Angebot López Obradors als undiplomatische Geste kritisiert.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Assange,Auslieferung,politisches Asyl,Australien