Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und USA

Deeskalation des Handelskriegs würde USA helfen

15.01.2021


Die Exporte nach China würden derzeit 1,2 Millionen Arbeitsplätze in den USA unterstützen. Und während der Biden-Administration würden auch die Beschäftigung und die Haushaltseinkommen in den USA von einer Deeskalation des Handelskriegs weiter profitieren, heißt es in einem neuen Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.


„Der Handelskrieg mit China hat der US-Wirtschaft geschadet und zudem wichtige politische Ziele, die sich die Trump-Administration gesetzt hatte, nicht erreicht", heißt es in einem Bericht über den Wert der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und China, der vom US-China Business Council (USCBC) in Zusammenarbeit mit Oxford Economics veröffentlicht wurde.


Insgesamt hätten sich die Kosten des Handelskriegs in den Jahren 2018 bis 2019 auf rund 0,5 Prozent des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) belaufen, schätzte Oxford Economics, ein globales Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in England.


„Anstatt der Wirtschaft zu nützen, hat er das US-Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung in den USA reduziert, was zu einem geschätzten Verlust von bis zu 245.000 Arbeitsplätzen führte", so der Bericht.


Der Bericht, der weniger als eine Woche vor dem Amtsantritt des designierten Präsidenten Joe Biden veröffentlicht wurde, zeichnet ein rosiges Bild davon, wie verbesserte Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt der US-Wirtschaft helfen würden, die nach wie vor von einer wütenden COVID-19-Pandemie geplagt wird.


„Die politischen Entscheidungsträger wären gut beraten, diesen Rat zu beherzigen und darauf hinzuarbeiten, die starken Bindungen zwischen den USA und China wieder aufzubauen - zum Nutzen beider Volkswirtschaften und der ganzen Welt", so der Bericht der USCBC und Oxford.


Schon eine lediglich moderate Zurücknahme der Zölle könnte während der Biden-Administration und darüber hinaus das Wirtschaftswachstum ankurbeln und das Beschäftigungswachstum fördern, so der Bericht.


„In unserem Szenario zur Deeskalation des Handelskriegs, bei dem beide Regierungen die durchschnittlichen Zollsätze allmählich auf etwa 12 Prozent zurückführen (im Vergleich zu etwa 19 Prozent jetzt), produziert die US-Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren zusätzliche 160 Milliarden US-Dollar an realem BIP und beschäftigt bis 2025 zusätzliche 145.000 Menschen", so der Bericht. Das Einkommen der US-Haushalte würde überdies aufgrund der höheren Beschäftigung und des höheren Einkommens sowie der niedrigeren Preise um 460 US-Dollar pro Haushalt steigen, so der Bericht.


Auf der anderen Seite würden eskalierende Handelsspannungen und eine deutliche Abkopplung („Decoupling“) von China die US-Wirtschaft weiter schädigen und die Beschäftigung reduzieren.


„Im Szenario für die Eskalation des Handelskriegs und die Abkopplung würde die US-Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren real 1,6 Billionen US-Dollar weniger produzieren und es würde 732.000 weniger Arbeitsplätze im Jahr 2022 und 320.000 weniger Arbeitsplätze im Jahr 2025 geben", so der Bericht.


Während der Trump-Administration hätten die Zölle zu „schwächeren Handelsströmen" von und nach China geführt, wobei jede neue Runde an Zollerhöhungen zu Rückgängen bei den bilateralen Importen und Exporten geführt habe, so der Bericht.


Dem Bericht zufolge exportierten die USA 2019 Waren im Wert von 106 Milliarden US-Dollar nach China, was einem Rückgang von 18 Prozent gegenüber 2017 entspricht, während auch die Importe im gleichen Zeitraum um 11 Prozent zurückgingen.


Die Kombination aus höheren Zöllen, verringerten Handelsströmen und erhöhten Spannungen schadete der US-Wirtschaft, Unternehmen und Haushalten. Denn dadurch hätten sich die Verbraucherpreise erhöht, die Investitionen würden reduziert und auch die Wettbewerbsfähigkeit und Gewinnmargen der Unternehmen seien gesunken, so der gemeinsame Bericht von USCBC und Oxford.


Dennoch hätten die Exporte nach China im Jahr 2019 weiterhin zu 1,2 Millionen Arbeitsplätzen in den USA beigetragen. Und im Jahr 2018 seien 197.000 Menschen in den USA direkt bei chinesischen multinationalen Unternehmen beschäftigt gewesen, so der Bericht.


Der Bericht stellte außerdem fest, dass US-Unternehmen 2019 105 Milliarden US-Dollar in China investierten. Die Gewinne aus diesen Investitionen sowie der Beitrag, den sie zur Wettbewerbsfähigkeit von US-Unternehmen leisten, würden die US-Wirtschaft durch Forschung und Entwicklung, inländische Investitionen und Dividendenzahlungen unterstützen.


„Da prognostiziert wird, dass China in den nächsten zehn Jahren rund ein Drittel zum Weltwirtschaftswachstum beitragen wird, ist die Aufrechterhaltung des Marktzugangs zu China für den globalen Erfolg von US-Unternehmen zunehmend wichtig", lautet das Fazit in dem Bericht.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wirtschaftsbeziehungen,China,USA,Handelskrieg