Verbindung mit der Außenwelt

Neue Brücke für ein abgelegenes Dorf in Sichuan

08.02.2021


Luftaufnahme des Quange-Dorfs, das über dem Yalong-Fluss an der steilen Felswand liegt. (Foto vom 13. Jan. 2021, Shen Bohan/Xinhua)


Zu diesem Frühlingsfest braucht Peng Guangsheng, ein Bewohner des Dorfes Quange in dem autonomen Bezirk Liangshan der Yi-Nationalität in der südwestchinesischen Provinz Sichuan, endlich nicht mehr den Fluss zu überqueren, um Freunde und Verwandte zu besuchen. Denn im Oktober des vergangenen Jahres ist eine 226 Meter lange und fünf Meter breite Brücke über den Fluss Yalong gebaut worden, die die lange Geschichte des Dorfes ohne Zugang zum öffentlichen Verkehr beendet hat.


Das Dorf liegt im Daliang-Gebirge – mit einer Höhe von 1500 bis 2000 Metern über dem Meeresspiegel - direkt an der Felswand. Darunter fließt der Yalong-Fluss. In der Schlucht ist das Klima angenehm und es wachsen sogar Erdnüsse, grüne Paprika, Mispel und Konjac (auch als Teufelszunge bekannt). Im Sommer findet man in dem Gebirgswald auch frische Wildpilze. Um aus dem Dorf herauszukommen, mussten die Bewohner jedoch lange Zeit zuerst entlang des extrem steilen Weges zum Fluss laufen und diesen dann mit einem Boot überqueren. Die Strömung ist oft sehr heftig, so dass die hart verdienten Lebensmittel leicht verloren gehen können, wenn man nicht aufpasst.


Im Jahr 1976 wurde eine Drahtbrücke über beide Seiten der Schlucht gespannt. So konnte man aus dem Dorf erstmals zu Fuß die Außenwelt erreichen. Aber jeden Sommer, als der Wasserstand stieg, wurde die Brücke überflutet und niemand wagte es, mit dem Boot zu fahren. Deshalb wurde das Dorf dann erneut zu einer „Insel".


Im 2012 wurden zwei Millionen Yuan (309.000 US-Dollar) für den Straßenbau im Dorf bereitgestellt. 2017 wurde dann damit begonnen, die Wege zu sanieren und zu asphaltieren. Doch die eiserne Brücke blieb weiterhin lange Zeit der einzige Ausweg nach außen.


Erst im Jahr 2019 begann der Bau der neuen Brücke, und im vergangenen Jahr wurde diese offiziell für den Verkehr freigegeben. Seither können die Dorfbewohner ihre „Beute“ direkt an die Händler verkaufen, die über den Fluss zum Dorf gefahren sind.


Die wackelige Drahtbrücke, die seit mehr als 40 Jahren in Betrieb ist, wird jetzt nur noch selten betreten, aber die Gemeinde wollte sie trotzdem gerne erhalten. „Sie ist das beste Zeugnis des Kampfes gegen die Armut", sagte Hu Xiaohua, Parteisekretär des Dorfes Quange.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Brücke,Dorf,Sichuan,China,Armut