„Hirten tibetischer Antilopen“ auf dem Grasland Qiangtang in Tibet

22.02.2021



Es ist stark windig auf dem Qiangtang-Grasland. Die Temperaturen im Winter liegen häufig unter minus 20 Grad Celsius. Die Wildtierschützer müssen mehrere Lagen Kleidung anziehen: thermische Unterwäsche, Pullover und noch einen dicken Schaffellmantel. Nur dann können sie auf Patrouille gehen.

 

Der 33-jährige TsultrimTharchin ist seit zwölf Jahren als Wildtierschützer tätig. „Hirte tibetischer Antilopen“, so lautet sein WeChat-Name. Dem Wildtierschützer zufolge kommt er von Natur aus Wildtieren nahe. Er kann leicht dutzende Vogelarten unterscheiden und aus einer Entfernung von ein paar Kilometern Spuren von Wildtieren entdecken. Es gibt im Kreis Shantsa in der tibetischen Stadt Nagchu 42 Wildtierschützer wie TsultrimTharchin.

 

Einmal hat TsultrimTharchin unterwegs auf einer Patrouille eine kleine Gruppe tibetischer Antilopen entdeckt. Er nahm absichtlich Abstand von den Tieren und notierte den Ort, die Zeit sowie die Zahl und das Geschlecht der Tiere in der Herde.

 

„Der Winter ist die Paarungszeit tibetischer Antilopen. Es kommt häufig vor, dass die männlichen Tiere um das Paarungsrecht kämpfen. Wir verbinden ihnen die Wunden, wenn wir verletzte Antilopen entdecken. Die Tiere werden in die Rettungsstation gebracht, wenn sie schwer verletzt worden sind,“erklärtTsultrimTharchin. Dem Tierschützer zufolge muss er bei der Patrouille täglich Dutzende von Kilometern zurücklegen.

 

Das Autonome Gebiet Tibet hat 2015 eine Pilotreform des Managementsystems für Wildtierschutz gestartet, nach dem eine vierstufige Verwaltung von „Büro, Zweigbüro, Station und Stelle“ erfolgt war. Zurzeit engagieren sich 780 tibetische Hirten für den Wildtierschutz.

 

Nachdem 50 Prozent der Fläche in Tibet unter ökologischen Schutz gestellt worden sind, ist die Zahl der in freier Wildbahn lebenden seltenen Tiere erheblich gestiegen. Bislang gibt es in Tibet über 40.000 Wild-Yaks, 25.000 mehr im Vergleich zu 2003. Die Zahl tibetischer Antilopen wuchs von ursprünglich 50.000 auf über 200.000, die Zahl der tibetischen Wildesel von 50.000 auf knapp 90.000. Auch gibt es deutlich mehr Braunbären und Wölfe.

 

Es kommt heute nicht selten vor, dass Besucher Wildtieren wie tibetischen Antilopen, Wildeseln und Wild-Yaks begegnen, wenn sie am Naturschutzgebiet Qiangtang vorbei gehen.

 

„Die Zahl der Wildtiere ist dank verstärktem Tierschutz rasch gestiegen. Menschen und Wildtiere leben nun auf dem Grasland harmonisch zusammen“, sagte TsultrimTharchin. „Meine Tochter ist zwar jung, sie kennt aber bereits viele Arten von Wildtieren. Wenn meine Generation gute Schutzarbeit leistet, wird meine Tochter weiterhin mit Wildtieren harmonisch zusammenleben, wenn sie groß ist“, sagte TsultrimTharchin.

 

 


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: CRI

Schlagworte: Grasland Qiangtang,Tibet,tibetische Antilopen