Xie Zhenhua kehrt in die Klimadiplomatie zurück. Ein Jahrzehnt lang betrieb er den Job mit Leidenschaft, nun wird er, so die Einschätzung von Experten, frischen Wind in die Klimaverhandlungen zwischen Washington und Beijing bringen und dabei helfen, den Bruch in den Beziehungen zu kitten.

Chinas Veteran des Klimaschutzes Xie Zhenhua kehrt in die Klimadiplomatie zurück. (Foto von Xinhua)

Ein wohlbekannter Kämpfer gegen die Folgen des Klimawandels, wird Xie allgemein als die Person angesehen, die am besten für die neue Tätigkeit des Sondergesandten für das Klima geeignet ist. Experten sind der Auffassung, dass er nicht nur wegen seiner Begeisterung für die Sache, sondern auch wegen der Breite und Qualität seiner Kontakte zu Regierungsvertretern der USA eine entscheidende Rolle bei der Überbrückung der Gegensätze zwischen beiden Ländern spielen könnte.

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte der Sprecher des chinesischen Ministeriums für Ökologie und Umwelt[M1] , Liu Youbin, dass Xie zum Sondergesandten für das Klima ernannt worden sei.

Das Ministerium habe ein spezielles Büro zur Unterstützung der Tätigkeit Xies geschaffen, das von einem der Vizeministern des Hauses geleitet werde, sagte Liu. Der heute 71-jährige Xie führte während der globalen Klimaverhandlungen von 2007 bis 2018 die chinesische Delegation an. Während dieser Zeit trat China dem richtungsweisenden Pariser Klimaschutzabkommen bei.

Dimitri de Boer, Chefrepräsentant für China bei Client-Earth, einem Verband für Umweltrecht, sagt, dass dank der Rückkehr Xies der Eintritt Chinas und der USA in einen "sehr offenen und bedeutsamen Dialog ziemlich wahrscheinlich" werde.

"Ich kenne ihn als einen sehr engagierten Unterhändler. Ich denke, dass es in China derzeit keinen anderen erfahrenen Politiker gibt, der in der Klimafrage derart kompetent und engagiert ist wie Xie Zhenhua", sagt de Boer. "Ich glaube, dass er dies nicht nur als seinen Job ansieht. Er sieht darin seine Mission, seine Lebensaufgabe."

Xie sei in der Lage, einen wertvollen Beitrag zum Klima-Dialog zwischen den USA und China zu leisten, sagt de Boer. "Er kennt die Klima-Unterhändler auf der amerikanischen Seite sehr gut. Zum Beispiel John Kerry", den neuen Sondergesandten des Präsidenten für das Klima.

Unter der Regierung Obama, der Kerry als Außenminister diente, wurden China und die USA dafür gelobt, die Grundlage für die internationale Unterstützung des Klimaabkommens geschaffen zu haben.

Zhang Jianyu, Gründer und Chefrepräsentant des chinesischen Umweltschutzfonds, sagt, dass Xies weithin bekanntes Engagement in der Klimafrage und seine Erfahrung im Vorantreiben von Lösungsansätzen in China ihn zur geeigneten Person machen würde, um der Welt die Anstrengungen Chinas zur Bewältigung des Klimawandels zu erläutern.

Als stellvertretender Leiter des Bereichs Klimawandel war Xie von 2006 bis 2015 für die Staatliche Kommission für Reform und Entwicklung tätig, Chinas oberster Planungsbehörde. Anschließend wurde er zum Sonderbeauftragten für Fragen des Klimawandels ernannt.

Zou Ji, Präsident der Energy Foundation China, meint, dass Xie durch seine charmante Art, seinen Fleiß und seine Intelligenz auf dem internationalen Parkett für China Vertrauen erworben habe.