Finanzaufsicht

China schützt sich bei der Öffnung vor Risiken durch grenzüberschreitenden Kapitalfluss

03.03.2021

China wird sich ausländischem Kapital grenzüberschreitenden Kapitalfluss offener stellen, aber gleichzeitig die großen Schwankungen des inländischen Finanzmarktes verhindern. Dies geht aus einer Pressekonferenz der obersten Banken- und Versicherungsaufsicht des Landes hervor.


Guo Shuqing, Vorsitzender der Chinesischen Aufsichtskommission für Banken- und Versicherungswesen auf der Pressekonferenz


Das Volumen ausländischer Kapitalzuflüsse nehme spürbar zu, da Chinas Vermögenspreise für Investoren attraktiv seien und die chinesische Wirtschaft aufgrund des Engagements auf dem Weltmarkt eng mit anderen Volkswirtschaften verbunden sei. Momentan seien der Umfang und die Geschwindigkeit der ausländischen Kapitalzuflüsse aber noch unter Kontrolle, erklärte Guo Shuqing, Vorsitzender der Chinesischen Aufsichtskommission für Banken- und Versicherungswesen auf einer Pressekonferenz, die das chinesische Presseamt Vom Staatsrat am Dienstag veranstaltete.


Guo hob dabei hervor, dass die derzeit von vielen anderen Ländern praktizierte proaktive Fiskalpolitik und ultralockere Geldpolitik ins Visier genommen werden sollten, da diese Maßnahmen – obgleich sie für die Stabilisierung der Wirtschaft notwendig sind – nach und nach auch Nebenwirkungen hervorrufen könnten.


"Die Finanzmärkte der Industrieländer in Europa und Nordamerika haben einen Höhenflug erlebt, der der derzeitigen Entwicklung der Realwirtschaft zuwiderläuft. Sollte die Finanzmärkte und die Realwirtschaft zu sehr auseinandergehen, würden Probleme auftreten. (…) Wir sind also besorgt über die Finanzmärkte, insbesondere über das Problem, dass eines Tages die Blasen der ausländischen Finanzanlagen platzen könnten", sagte er.


"Wir untersuchen weiterhin, wie man einerseits die grenzüberschreitenden Kapitalflüsse auf einem noch offeneren Niveau fördern und andererseits große Schwankungen auf dem inländischen Finanzmarkt verhindern kann. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Arbeit gut machen werden.", ergänzte der Oberste Vorsteher der chinesischen Bankenaufsicht.


Chinas Bemühungen, die Volatilität der Finanzmärkte zu verringern, entsprechen Chinas Maßnahmen gegen finanzielle Risiken. Im ersten Jahr des 14. Fünfjahresplans des Landes (2021-25) werde die Aufsichtsbehörde, so Guo, „die Risikoprävention und -kontrolle als das ewige Thema des Finanzsektors betrachten und verschiedene Arten von Finanzrisiken unerbittlich überwachen und bekämpfen“.


Er sagte unter anderem, China werde daran arbeiten, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und eine Öffnung auf einem noch höheren Niveau zu bringen, um die Vitalität des Marktes weiter zu fördern.


Ausländische Finanzdienstleistungsinstitute hätten eine hohe Bereitschaft gezeigt, in den chinesischen Markt einzutreten. Seit 2018 hätten mehr als 100 ausländische Banken und Versicherungsunternehmen die Genehmigung für den Eintritt in den chinesischen Markt erhalten, darunter einige der renommiertesten internationalen Anbieter in den Bereichen kommerzielle Versicherungen, Vermögensverwaltung und Kreditwürdigkeit, berichtete Guo.


Das Land werde überdies eigene Mechanismen aufbauen bzw. verfeinern, damit Finanzinstitutionen der Realwirtschaft besser dienen. Private und kleine Unternehmen sowie solche, die ihr Geschäft auf Technologie und grüne Entwicklung ausrichten, werden Unterstützung erhalten, fuhr er fort.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kapitalfluss,China,Öffnung,Guo Shuqing,Finanzaufsicht