Sicherheitsbedenken

Analysten: Beschränkungen in chinesischen Militärbasen zielen nicht auf Tesla ab, sondern sind globale Praxis

23.03.2021


Während sich Berichte verbreiten, dass China Elektroautos des US-Herstellers Tesla die Zufahrt zu einigen inländischen Militärkomplexen verbietet, haben chinesische Analysten darauf hingewiesen, dass die Beschränkung, falls sie sich als wahr herausstellen sollte, sich nicht gezielt gegen den Autohersteller richte, sondern eine gängige Praxis sei, deren Bedeutung man angesichts der Sensibilität der Standorte nicht übertreiben sollte.


Die Kommentare erfolgten, nachdem Reuters berichtet hatte, dass das chinesische Militär Tesla-Autos unter Berufung auf Sicherheitsbedenken wegen der an den Fahrzeugen installierten Kameras die Zufahrt zu seinen Anlagen verboten habe.


Das in China hergestellte Tesla Model 3 ist mit acht Kameras und 12 Ultraschallsensoren ausgestattet.


Brancheninsider erklärten, dass es aufgrund der Sensibilität von Militärbasen und -einrichtungen weltweit üblich sei, dort beispielsweise das Fotografieren und die Mobilität einzuschränken.


Nach dem Reuters-Bericht sagte Tesla-Gründer Elon Musk, der auch in China eine bekannte Persönlichkeit ist, dass das Unternehmen seine Produkte niemals dazu verwenden würde, irgendein Land auszuspionieren.


"Ich weiß nicht, ob Tesla jetzt in Militäreinrichtungen hineinfahren darf, aber private Autos müssen stets vorher registriert werden, und sie dürfen auch nach der Registrierung nur eine gewisse Zeit dort bleiben", erklärte ein Angehöriger einer Militäreinrichtung in Beijing, der darum bat, anonym zu bleiben, am Sonntag.


Analysten sagten, dass sich diese Maßnahmen wesentlich vom harten Vorgehen der USA gegen chinesische Tech-Unternehmen wie Huawei unterscheiden würden, das auf sogenannten nationalen Sicherheitsbedenken basiert.


Die US-Regierung hatte Huawei beschuldigt, eine Hintertür eingebaut zu haben, die es ermöglicht, auf Mobilfunknetze in der ganzen Welt zuzugreifen, und behauptete Medienberichten zufolge, über Beweise für diese Anschuldigungen zu verfügen.


Die USA hätten jedoch bislang keine "Beweise" vorgelegt, die ihre Anschuldigungen und Maßnahmen gegen Huawei untermauern könnten, erklärte Zhu Wei, Professor an der China University of Political Science and Law in Beijing.


"Was sie Huawei vorwerfen, ist durch keine effizienten Nachweise belegt worden. Außerdem ist das Verbot von Huawei nicht auf bestimmte Szenarien beschränkt, wie im Fall von Tesla", sagte er und fügte hinzu, dass der Vergleich zwischen dem rigiden US-Verbot von Huawei und den genannten begrenzten Beschränkungen, die China gegen Tesla verhängt hat, erneut zeige, dass China bei sensiblen Themen ein offenerer Markt für ausländische Unternehmen sei.


Der Tech-Analyst Fu Liang betonte, dass die Beschränkung wahrscheinlich keine konkreten Auswirkungen auf das China-Geschäft von Tesla haben werde. 


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Elektroauto,Tesla,Beschränkung