Die chinesische Regierung hat am Montag eine Bekanntmachung herausgegeben, in der sie darüber informiert, dass zahlreiche Halbleiterunternehmen, die für die Entwicklung der integrierten Schaltkreise (integrated circuits, IC) des Landes entscheidend sind, von Importsteuern befreit werden. Zu den steuerbefreiten Produkten, gehören Teile von IC-Fertigungsanlagen, Grundstoffe und andere Verbrauchsmaterialien.

Die Regelung gilt rückwirkend für Einfuhren ab dem 27. Juli 2020 und dauert bis zum 31. Dezember 2030. Unternehmen, die für eine Steuerbefreiung qualifiziert sind, erhalten innerhalb von 30 Tagen nach Veröffentlichung der Befreiungsliste eine Rückerstattung.

Dem Erlass zufolge sind chinesische IC- und Speicherhersteller, die IC-Serien mit einer Breite von weniger als 65 Nanometer herstellen, sowie IC-Hersteller, die sich auf spezielle Prozesse wie Simulation und Hochfrequenz spezialisiert haben, für die Steuerbefreiung qualifiziert. Dies Befreiung greift, wenn sie Rohstoffe, Verbrauchsmaterialien, spezielle Baumaterialien für den Reinigungsraum, Begleitsystem- und IC-Fertigungsanlagenteile importieren, die inländische Hersteller nicht liefern können. Sie findet ferner Anwendung, wenn die Leistung der inländischen Produkte nicht der Nachfrage entspricht.

Andere IC-Unternehmen sind für die Steuerbefreiung qualifiziert, wenn sie Rohstoffe und Verbrauchsmaterialien importieren, die der heimische Markt nicht liefern kann.

Zu diesen Unternehmen gehören IC-Hersteller sowie moderne Verpackungs- und Testunternehmen, deren IC-Serien eine Breite von weniger als 0,5 Mikrometer haben. Ferner profitieren Lieferanten von Schlüsselmaterialien und -teilen der IC-Industrie, wie Targetmaterialien, Fotolack, Silizium-Einkristall und Silizium-Wafer, die größer als acht Zoll sind.

Die neue Richtlinie wurde gemeinsam vom chinesischen Finanzministerium, der Allgemeinen Zollverwaltung und der obersten Steuerverwaltungsbehörde herausgegeben. Sie ist Teil der Bemühungen, den Aufbau autarker Chip-Technologien zu beschleunigen – eine Priorität aufgrund des vorherrschenden Tech-Krieges zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Die in der Bekanntmachung aufgelisteten Schlüsselmaterialien und -teile werden rechtzeitig angepasst, hieß es.

China will bis zum Jahr 2020 rund 40 Prozent der selbst benötigten Chips im Inland produzieren. Der Prozentsatz soll bis zum Jahr 2025 auf 70 Prozent steigen.