Weltgrößtes Radioteleskop steht internationalen Wissenschaftlern zur Verfügung

01.04.2021


Das weltweit größte Radioteleskop der Welt, das chinesische FAST-Observatorium, ist seit Mittwoch dieser Woche für Wissenschaftler aus aller Welt geöffnet. Astronomen können ihre Beobachtungsanträge einreichen.

 

Ein Verantwortlicher am Nationalen Astronomischen Observatorium der Chinesischen Akademie der Wissenschaften erklärte in diesem Zusammenhang, dass die Öffnung des FAST-Teleskops für die Welt das Konzept der Volksrepublik von einer Kooperation mit Wissenschaftlern und Forschern aller Länder veranschauliche. In der offenen Zusammenarbeit werde das Radioteleskop der gesamten Menschheit bedeutende Ergebnisse bringen sowie zur Erforschung des Weltalls und einem besseren Verständnis des Universums beitragen.

 

Die Bezeichnung „FAST“ ist ein Akronym und steht für Five hundred meter Aperture Spherical Telescope (Sphärisches Teleskop mit fünfhundert Metern Öffnung). Die Anlage befindet sich im Landkreis Pingtang in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Das weltgrößte Radioteleskop hat sich seit seiner Inbetriebnahme als effizient erwiesen und bislang mehr als 300 Pulsare in den unendlichen Weiten des Weltalls entdeckt.

 

Wissenschaftler aus aller Welt können ab dem heutigen Donnerstag, den 1. April, online beim Chinesischen Nationalen Observatorium einen Antrag für die Nutzung des Radioteleskops zur Beobachtung des Weltraums stellen. Die Anträge werden von dem wissenschaftlichen Komitee und einem Komitee für die Verteilung der Beobachtungszeit überprüft.

 

Jiang Peng, Chefingenieur und stellvertretender Direktor des Betriebs- und Entwicklungszentrums des FAST, sagte vor der Presse, die erste Phase der Beantragung werde eineinhalb Monate dauern:

 

„Die Bewerber besuchen zunächst unsere Website, füllen einige persönliche Informationen aus, geben Ihre gewünschten Beobachtungsziele und die dazugehörigen Pläne an, reichen diese ein und warten auf die Ergebnisse der Überprüfung. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Mai. Die Ergebnisse werden am 20. Juli bekannt gegeben, so dass die Wissenschaftler mit genehmigten Anträgen das FAST-Teleskop bereits im August nutzen können.“

 

Die Nachfrage nach Beobachtungen mit dem FAST-Teleskop ist derzeit äußerst groß: Laut Chang Jin, Direktor der Nationalen Sternwarte und Mitglied der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften, sind bislang beim Bewertungskomitee bereits mehr als 170 inländische Anträge eingegangen. Die beantragte Beobachtungszeit beläuft sich auf nahezu 5.500 Stunden. Dennoch wurden nur etwa 30 Prozent, um die 1.650 Stunden, davon genehmigt.

 

Jiang Peng bezeichnete den größten Vorteil des FAST-Radioteleskops seine Ultra-Empfindlichkeit. Seine Beobachtungsfähigkeit sei deutlich höher als die aller anderen Großteleskope der Welt, wodurch FAST in der Lage sei, internationalen Astronomen mehr Beobachtungsbedingungen zur Verfügung zu stellen. Daher könnte man wohl davon ausgehen, dass „explosive“ astronomische Beobachtungsergebnisse daraus resultieren könnten.

 

“Im laufenden Jahr werden zehn Prozent der Beobachtungszeit des Radioteleskops ausländischen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Im Allgemeinen gibt es in der Astronomie eine relativ große Verzögerung bei den wissenschaftlichen Ergebnissen, da die Beobachtungsdaten erst verarbeitet werden, dann in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und schließlich von Experten überprüft und ausgewertet werden. Es dauert ein oder zwei Jahre, bis alle Schritte durchlaufen sind. Es wird also wahrscheinlich eine große Anzahl wissenschaftlicher Ergebnisse vor Ende des laufenden Jahres oder erst im kommenden Jahr geben.“ Und dann weiß die Menschheit vielleicht irgendwann sogar mehr über die unendlichen Weiten des Weltalls als Captain Kirk …

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Quelle: CRI

Schlagworte: Radioteleskop,Wissenschaftler,FAST