New York Times-Artikel löst große Debatte aus

„China ist nicht unser Problem, wir selbst sind das Problem”

03.04.2021


„China respektiert die USA nicht mehr, und das zu Recht", schrieb Thomas Friedman, ein bekannter Journalist und Kolumnist, vor kurzem in einem Artikel für die New York Times und löste damit eine große Debatte aus - u.a. gab es 2.018 direkte Kommentare auf den Artikel. Das Thema China - insbesondere „China gegen die USA" - ist in der amerikanischen Öffentlichkeit heiß umstritten. Die aktuelle Debatte wird geführt vor dem Hintergrund der riesigen Veränderungen, die die Welt gerade erlebt, und sie ist auch eine Folge aus diesem Wandel.


Eine knallharte „Selbstanalyse"


Der bekannte Kolumnist beginnt mit einem Zitat, das den krassen Gegensatz zwischen den USA und China gleich auf den Punkt bringt: „China kann immer noch große Dinge bewältigen. Die USA dagegen nicht." Die chinesische Führung konzentriere sich auf echte Erfolgsindikatoren und sei bei allem sehr leistungsorientiert - vor allem in Bezug auf Arbeitsplätze, Wohnraum und die Luftqualität. Im Gegensatz dazu sei das „Regieren" der US-Politiker zu einem sportlichen Wettbewerb, zur Unterhaltung oder - noch schlimmer - sogar zu einem sinnlosen Parteienkrieg geworden.


Wenn man nun also davon ausgeht, dass China einen Grund dafür hat, die Vereinigten Staaten nicht mehr zu respektieren - was ist dieser Grund?


Der Artikel geht direkt dazu über, ein „Bild des Chaos" in den USA zu skizzieren: der letzte Präsident habe seine Anhänger dazu inspiriert, in das Kapitol einzudringen. Der Großteil der Republikanischen Partei erkenne demokratische Wahlergebnisse nicht an. Während China während der Pandemie mehr Geld ausgegeben habe, um in mehr Infrastruktur zu investieren, hätten die USA mehr Geld ausgegeben, um den Verbrauchern zu helfen, ihre Ausgaben aufrechtzuerhalten - ein erheblicher Teil der konsumierten Waren werde jedoch in China hergestellt. Und zu allem Überfluss sei auch die Waffengewalt in den USA außer Kontrolle geraten.


Es ist mühsam, darüber zu spekulieren, warum Friedman diesen Kommentar geschrieben hat, aber eines scheint klar zu sein: Die Worte von Yang Jiechi beim Alaska-Dialog („Die USA haben kein Recht dazu, in einer herablassenden Art und Weise mit China zu sprechen, und das lassen wir Chinesen uns nicht gefallen .“) waren vermutlich schwer zu ertragen für viele Amerikaner. Sie haben wahrscheinlich die Ängste vieler Amerikaner, einschließlich Friedman, davor bestärkt, dass sich die USA auf dem absteigenden Ast befinden oder in Zukunft sogar gegen China verlieren könnten.

 

„Wodurch verdienen wir Respekt?"


Die Website der New York Times zeigt 2.018 Kommentare unter dem Artikel, und das ist nur das, was die Times öffentlich zeigt. Man hat das Gefühl, dass Friedmans Argumente in der US-Öffentlichkeit stark nachhallen. Einige der Kommentatoren warfen sogar direkte rhetorische Fragen auf, zum Beispiel: Warum müssen China, und andere Länder, die USA respektieren? Was macht die USA für andere Länder respektabel?


In diesen Kommentaren entlädt sich nicht nur der Frust, sondern es wird auch ein tiefgründiges Denken offensichtlich. Die Nutzer versuchen scheinbar die dahinter liegenden Gründe zu verstehen, warum China die USA nicht mehr respektieren und wie es zu dieser „amerikanischen Krankheit" kommen konnte.


Darüber hinaus greifen einige der Netizens auch direkt das amerikanische System an: „Werden die Oligarchen der Wall Street, die Tech-Monopole und der militärisch-industrielle Komplex - die Kräfte, die unser Land in Wirklichkeit kontrollieren - den enormen Reichtum und die Machtkonzentration aufgeben, die sie in den letzten 30 Jahren angesammelt haben? Wir sind eine Plutokratie und keine Demokratie."


Einige werfen den USA sogar Missbrauch ihrer Hegemonie-Stellung und moralische Heuchelei vor: „Die USA haben ihre Macht in der Welt für eine sehr lange Zeit grob missbraucht. Kein Land hat sich so gewalttätig verhalten, internationales Recht gebrochen und Heuchelei an den Tag gelegt wie die USA. Die USA reden über die Menschenrechte in Xinjiang, aber sie erklären nicht, warum sie die israelische Besatzung Palästinas finanzieren und unterstützen."


Ein amerikanischer Netizen bringt es schließlich schlüssig auf den Punkt: „China ist nicht unser Problem, wir selbst sind das Problem.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,USA