Alibaba

Aufsichtsbehörden werden Ant Group strenger überwachen

13.04.2021


Die chinesischen Behörden planen im Zusammenhang mit einer monatelangen kartellrechtlichen Untersuchung, die Ant Group in eine Finanzholding umzuwandeln, deren Finanzaktivitäten einer strengeren Aufsicht unterstellt werden.


Am Montag wurde dafür ein „umfassender und umsetzbarer" Plan zur Umgestaltung der Ant Group veröffentlicht. Dieser sieht eine Geschäftsüberholung in fünf Bereichen vor, in denen das Unternehmen daran arbeiten soll, „sein Verhalten des unlauteren Wettbewerbs zu korrigieren." Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung von vier Regierungsbehörden, einschließlich der Zentralbank, hervor.


Die Behörden wiesen das Unternehmen zum Beispiel an, seine Zahlungs-App Alipay von Schwester-Kreditprodukten wie „Huabei“ und „Jiebei“ zu trennen, um den Kunden mehr Zahlungsmöglichkeiten zu bieten. Überdies soll das Unternehmen sein Informationsmonopol beenden, die Unternehmensführung verbessern und die Liquiditätsrisiken wichtiger Fondsprodukte besser verwalten. Darüber hinaus gelte es, den Bestand seines Geldmarktfonds „Yu'EBao“ aktiv zu reduzieren.


Die IPO (Börsengang)-Pläne der Ant Group (Finanztochter der Alibaba Group) waren nur wenige Tage vor dem geplanten IPO-Datum im November von den Behörden gestoppt worden. Als Erklärung wurde eine Änderung des regulatorischen Umfelds angeführt.


Gleichzeitig verkündete die Alibaba Group Holding Ltd am Montag nun, dass die gegen sie verhängte Kartellstrafe wahrscheinlich keine „wesentlichen negativen Auswirkungen" auf das Geschäft des Unternehmens haben werde. Der Konzern versprach außerdem, mehr in die Verbesserung der Art und Weise zu investieren, wie Händler und Kunden bedient werden.


„Wir erwarten keine wesentlichen negativen Auswirkungen", sagte Daniel Zhang, Chairman und CEO von Alibaba, am Montag in einer Telefonkonferenz mit Investoren. „Wir verlassen uns nicht auf Exklusivität, um unsere Händler zu halten", fügte er hinzu. Die in Hongkong notierten Aktien von Alibaba stiegen am Montag im Handel um 6,6 Prozent.


Chinas staatliche Behörde für Marktregulierung hatte Alibaba am Samstag zu einer Geldstrafe von 18,2 Milliarden Yuan (2,8 Milliarden US-Dollar) verurteilt, weil das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung gegenüber Konkurrenten und Händlern auf seinen E-Commerce-Plattformen missbraucht habe.


Zhang informierte, dass selbst unter dem vorherigen Modell nur eine Anzahl von Flagship-Stores, die direkt von Marken betrieben wurden, unter diesem Exklusivitätsmodell gestanden hätten. Händlern stehe es frei, mit Alibaba im Rahmen des Flagship-Formats oder im Rahmen des Vertriebssystems mit anderen Peer-Plattformen zusammenzuarbeiten oder mit Distributoren zu kooperieren.


„Wir sehen die Ankündigung der Geldstrafe durch die staatliche Behörde für Marktregulierung am Samstag als ein Zeichen für den Abschluss der viermonatigen kartellrechtlichen Untersuchung gegen Alibaba", erklärte Alicia Yap, Analystin bei Citigroup Global Markets Asia.


„Das Gute ist, dass wir diesen Prozess mit den Regulierungsbehörden durchlaufen haben, so haben wir ihre Denkweise besser verstanden", sagte Joe Tsai, der ausführende Vize-Vorsitzende von Alibaba. „Wir haben sehr etablierte Pläne, um einige der Vorgehensweisen zu korrigieren ... und wir haben sehr gute interne Kontroll- und Compliance-Systeme etabliert, um weiterhin die Gesetze einzuhalten." Und weiter sagte er: „Nachdem das Internet alle Branchen zur Transformation gezwungen hat, ist es für das Internet nun an der Zeit, sich selbst zu erneuern.“


Liu Xingliang, Mitglied des Expertenkomitees für Telekommunikationswirtschaft im Ministerium für Industrie und Informationstechnologie, kommentierte die Ereignisse wie folgt: „Dieser Vorfall wird Alibaba und die gesamte Branche ermutigen, zu lernen, gesetzeskonform zu arbeiten, sich an die Gesetze zu halten und den Markt, andere Unternehmen und Partner zu respektieren.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Aufsichtsbehörden,Ant Group,Alibaba