Bewusstsein für Risikoprävention

Immer mehr junge Chinesen schreiben ihr Testament

14.04.2021

Das Testament scheint nicht mehr nur ein Anliegen für ältere Menschen zu sein. Seit der COVID-19-Epidemie hat sich die Zahl der jungen Chinesen, die ihr Testament schreiben, fast verdreifacht.


Hinter dem Anstieg der Testamentsverfasser dürften die Auswirkungen der Epidemie und das zunehmende Bewusstsein für Risikoprävention sowie die Notwendigkeit der Unabhängigkeit stecken. Laut einem Weißbuch, das im März vom Chinesischen Zentrum für Nachlassregistrierung veröffentlicht wurde, war die Zahl der Testamente, die von jüngeren Chinesen im Jahr 2020 verfasst wurden, etwa dreimal so hoch wie im Jahr 2019, wobei sogar nach 2000 geborene Chinesen ihr Testament verfassten.


Laut einer Statistik im Weißbuch ist die jüngste Person, die sich in dem Zentrum registriert hat, 17 Jahre alt. Insgesamt 503 nach 1980 geborene beziehungsweise 533 nach 1990 geborene Chinesen haben mit Stand von 2020 ihr Testament beim Chinesischen Zentrum für Nachlassregistrierung eingereicht. Das zunehmende Interesse junger Menschen wird wohl mit verschiedenen Faktoren zusammenhängen, einschließlich der Auswirkungen der COVID-19-Epidemie seit 2020, dem zunehmenden Eigentum junger Menschen und ihres verstärkten Bewusstseins für Risikoprävention. Die Epidemie hat vielen Menschen Ungewissheit über das Leben gebracht, insbesondere denjenigen, die in den 1980er Jahren geboren sind und nun sowohl durch ihre Familien als auch durch die Gesellschaft unter großem Druck stehen. Laut den Statistiken in dem Weißbuch haben 80 Prozent der Testamentsverfasser der Post-1990-Generation ein Eigenheim, das zumeist von ihren Eltern gekauft, aber unter ihrem eigenen Namen registriert wurde. Vier Prozent der jungen Chinesen, die im Jahr 2020 ihr Testament verfasst haben, hatten kein Eigenheim, was darauf hindeutet, dass junge Menschen sich der Wichtigkeit bewusst werden, Testamente im Voraus zu arrangieren. Virtuelles Eigentum wie Social-Media-Accounts bei Alipay und WeChat und Videospiel-Accounts sowie Investitionen in Fonds werden bei Menschen in den Zwanzigern, die Testamente verfassen, immer häufiger.


Dem Weißbuch zufolge liegt die landesweite Zahl der Testamentsverfasser jedoch immer noch unter 5 Prozent. Das Chinesischen Zentrum für Nachlassregistrierung erklärte in dem Weißbuch, dass sich viele Menschen immer noch unwohl fühlten, wenn sie über ihr Testament sprechen, und sogar die Behörden vernachlässigten das Problem. Wang erklärte, dass die Menschen tatsächlich nicht zum Notar gehen müssen, um ihr Testament zu verfassen, weil auch ein Testament, das von einer Person selbst zu Hause verfasst wurde, sei es in Form von Text oder Video, auf der Grundlage des Chinesischen Zivilrechts rechtlich wirksam sei.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Testament,Chinesen,COVID-19,Risikoprävention