Sperrung von chinesischen Twitter-Konten

Kritiker: Vorgehen offenbart „Wahrheit über die westliche Meinungsfreiheit“

14.04.2021

Nachdem kurzfristig die Twitter- Konten von zwei chinesischen diplomatischen Vertretern im Ausland gesperrt worden waren, begann unter Chinas Internetnutzern eine Debatte darüber, wie es der Westen mit der Meinungsfreiheit wirklich hält. Es scheint immer mehr so, als würde der Westen versuchen, sämtliche Narrative, die seiner Erzählung widersprechen, zu unterdrücken.


Foto von VCG


Eine Plattform für Meinungsfreiheit oder eine Maschine, die jegliche Pro-China-Narrative unterdrückt? Twitters zeitweise Sperrung der Konten des chinesischen Konsulats in Sydney und des Kulturberaters an der chinesischen Botschaft in Pakistan wurde von Netizens als „eklatante Zensur" angeprangert. Sie sind besorgt darüber, dass die Plattform weitere Konten, die dem Narrativ des Westens widersprechen, unterdrücken könnte.

 

Der Twitter-Account des Konsulats sei am Montag ohne besonderen Grund gesperrt worden, wie das Konsulat in einer Erklärung mitteilte. Es fügte hinzu, dass es sofort die Plattform kontaktiert und eine Klärung sowie Wiederherstellung des Kontos gefordert habe. In der Folge wurde das Konto dann am Dienstagmorgen tatsächlich reaktiviert.

 

Zhang Heqing, Kulturreferent an der chinesischen Botschaft in Pakistan, kommentierte das Ereignis in Sydney am Dienstag mit den Worten: „Bei meinem Konto hatte ich die gleiche Erfahrung. Es wurde gestern Morgen gesperrt. Ich habe die Aufhebung der Sperrung beantragt und es wurde gestern Abend reaktiviert."

 

Twitter lieferte keine Erklärung für die Suspendierung von Zhangs Konto. Eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle, vermutete, dass die Suspendierung von Zhangs Konto vielleicht etwas mit seinen Beiträgen zu Xinjiang-bezogenen Themen zu tun haben könnte.

 

Beide Konten hatten, bevor sie gesperrt wurden, Inhalte getwittert oder re-tweeted, die aufdeckten, wie Washington Themen über Xinjiang zur eklatanten Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten nutzt. Zudem wurden in den Tweets auch schwere US-Menschenrechtsverletzungen offenbart.

 

Der Schritt der Plattform stieß auf große Kritik bei Chinas Netizens. Auf Chinas Social-Media-Plattform Sina Weibo heißt es in einem weit verbreiteten Kommentar zum Beispiel, dass die Vorfälle die „Wahrheit über die westliche Meinungsfreiheit offenbaren: Nur Gerüchte, die China verunglimpfen, sind auf der Plattform erlaubt, nicht die Wahrheit über China."

 

Ein Twitter-Nutzer schrieb: „Der Twitter BLACKOUT aller pro-CHINA-Konten hat begonnen......, es gibt keine NEUTRALITÄT mehr......"

 

Chen Hong, Professor und Direktor des Zentrums für Australische Studien an der East China Normal University, sagte, dass Twitters Schritt ein „alarmierendes Zeichen" sei. Diese beiden Konten ins Visier zu nehmen, könnte nur ein „erster Test“ von Twitter gewesen sein, schätzte Chen. Er befürchtet, dass weitere feindselige Aktionen gegen pro-chinesische Konten folgen könnten. 


Bereits im Januar hatte Twitter einen Beitrag der chinesischen Botschaft in Washington gelöscht, in dem es hieß, eine Studie zeige, dass im Zuge der Bekämpfung des Extremismus der Geist der uigurischen Frauen in Chinas Xinjiang emanzipiert und die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie die reproduktive Gesundheit gefördert worden seien. Dieser Tweet geriet unter Beschuss von einigen US-Politikern und Separatisten aus Xinjiang, die Twitter immer wieder unter Druck setzten, den Tweet zu löschen. Am 9. Januar entfernte die Plattform den Tweet schließlich mit der Begründung, er sei „entmenschlichend".

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Twitter-Konten,Meinungsfreiheit,Xinjiang,Menschenrecht