Handel zwischen China und Amerika wächst

In der Politik herrscht Eiszeit, in der Wirtschaft steigen die Temperaturen

14.04.2021

Allen politischen Spannungen zwischen China und Amerika zum Trotz hat der Handel zwischen den beiden Ländern im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Experten zufolge zeigt dies, dass die amerikanischen Zölle keine Wirkung gezeigt haben.


Eine Luftaufnahme vom 3. November 2020 zeigt das Containerdock des Yangshan-Hafens in Shanghai. (Xinhua/Wang Xiang)


Experten zufolge stehen die Chancen gut, dass China und die USA in diesem Jahr einen Rekord im bilateralen Handel verzeichnen werden. Dies liege daran, dass die Volkswirtschaften beider Länder eng miteinander verflochten seien und nicht voneinander entkoppelt werden könnten, trotz der geopolitischen Auseinandersetzungen und dem Geschrei von einigen amerikanischen Politikern, die Chinas Aufstieg eindämmen wollen.

 

Die Untrennbarkeit der Wirtschaftsbeziehungen spiegelt sich in den Handelsdaten der beiden Länder wider. Obwohl bislang noch keine Schritte unternommen wurden, die Zölle aus dem Handelskrieg abzuschaffen, hat der Warenaustausch zwischen beiden Ländern seit Mitte 2020, einem Höhepunkt der Pandemie, weiter zugelegt und auch im Jahr 2021 keinerlei Anzeichen für ein Abflauen gezeigt.

 

Chinesischen Zolldaten zufolge ist der chinesisch-amerikanische Handel im ersten Quartal dieses Jahres um 61,3 Prozent in Yuan auf 1,08 Billionen Yuan (165 Milliarden US-Dollar) gestiegen. Dieses Wachstum übertraf alle anderen wichtigen Handelspartner Chinas, einschließlich Japan, der EU und der ASEAN.

 

Obwohl sich das Wachstum in den ersten beiden Monaten dieses Jahres etwas verlangsamt hat – im Vergleich zum Anstieg des Handels zwischen den beiden Ländern – ist die Zunahme in den Augen mehrerer chinesischer Ökonomen noch immer „superstark“. Dies zeige, dass die von der ehemaligen Trump-Regierung verhängten Zölle keine großen Auswirkungen auf den chinesisch-amerikanischen Handel und die Zusammenarbeit in der Lieferkette hatten.

 

Das Handelsdefizit der USA mit China erreichte im ersten Quartal dieses Jahres 472 Milliarden Yuan und wuchs damit im Vergleich zum Handelsdefizit von 334,4 Milliarden Yuan in den ersten beiden Monaten weiter an.

 

„Die Daten beweisen, dass selbst Politiker die wirtschaftlichen Gesetze nicht außer Kraft setzen können“, sagte He Weiwen, ein ehemaliger ranghoher Handelsbeamter, am Dienstag der Global Times. Er betonte, dass der Anstieg die Abhängigkeit der USA von in China hergestellten Produkten belege – vor allem, nachdem man in den vergangenen zwei Jahren überall auf der Welt nach Ersatzprodukten gesucht habe.

 

Die über den Erwartungen liegenden Exportzahlen deuten darauf hin, dass sich die Auslandsnachfrage allmählich erholt, während sich die Produktionskapazitäten in den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt, einschließlich den USA, noch immer nur langsam erholen würden, sodass alle Aufträge nach China flössen, sagte Cao Heping, Wirtschaftsprofessor an der Peking-Universität am Dienstag.

 

Tian Yun, Vizedirektor der Beijing Economic Operation Association, merkte an, dass der Anstieg des Handels zwischen China und den USA im ersten Quartal besonders beeindruckend gewesen sei. Der Handelsboom in den ersten beiden Monaten sei zu einem großen Teil auf eine niedrige statistische Basis im vergangenen Jahr zurückzuführen, was an den Covid-19-bedingten Lockdowns liege. Im März 2020 habe sich die wirtschaftliche Lage dennoch verbessert, was bedeute, dass das Wachstum durch einen echten Nachfrageschub angetrieben worden sei.


Tian betonte, dass Chinas robuste Handelssituation dem Land mehr Vertrauen und Spielraum für die Beilegung von Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA bieten werde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,USA,Handel,Überschuss