Schwierige Mission: Ein Tibeter setzt sich für Verbreitung tibetischer Kultur ein

15.04.2021



„Reiten die Tibeter auf Pferden zur Arbeit? Leben sie alle in Zelten?" Dondrup wurde auf seiner allerersten Zugfahrt zu seiner Hochschule im Jahr 2000 mit einer Reihe von seltsamen Fragen bombardiert. „Diese Erfahrung werde ich nie vergessen. Viele Leute wissen wirklich nicht viel über Tibet", erinnert sich der 41-jährige Tibeter. Damals keimte allmählich eine Idee im Herzen des jungen Mannes: Er wollte mehr Menschen über seine Heimatstadt und die tibetische Kultur informieren. Diese Idee ist zu einer Mission geworden, die er unermüdlich verfolgt.

 

Nach seinem Studienabschluss eröffnete er eine kleine Bar. „In meiner Bar kamen viele Gäste zu mir und fragten mich nach der tibetischen Geschichte und Kultur. Obwohl ich selbst Tibeter bin, konnte ich ihnen nicht alle Antworten geben. Das war peinlich", sagte er. Da fasste Dondrup den Entschluss, ein Reiseleiter-Zertifikat zu erwerben und Reiseleiter zu werden. Ende 2015 schaffte er es auf die Liste der „Excellent Chinese Tour Guides of 2015“, die von der damaligen Nationalen Tourismusbehörde veröffentlicht wurde. Später wurde Dondrup von der lokalen Tourismusabteilung eingeladen, um Gästen bei wichtigen Anlässen den Potala-Palast vorzustellen. Allerdings stellte Dondrup bald fest, dass es ihm nicht genügte, Reiseleiter zu sein, um seinen Traum zu verwirklichen.

 

Im Juli 2019 eröffnete Dondrup sein Erlebniszentrum für tibetische Kultur in einem vierstöckigen Gebäude in der Nähe des berühmten Jokhang-Tempels in Lhasa. Das Gebäude ist im tibetischen Stil dekoriert worden. Dort können die Gäste unter anderem tibetische Kostüme tragen, tibetisches Räucherwerk herstellen und Thangka zeichnen. Während des Nationalfeiertags 2019 kamen täglich 20 bis 30 Besucher, meistens sogar rund 50 Personen. Es seien auch viele ausländische Gäste da gewesen, sagte er.

 

Wegen des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie Anfang 2020 beschloss Dondrup, zur Sicherheit der Angestellten und Gäste seinen Laden zu schließen. Glücklicherweise wurden im April 2020 nach mühsamen Bemühungen bedeutende strategische Erfolge im Kampf gegen die Pandemie in China erzielt.

 

Dondrup spürte deutlich, dass der Frühling nahte. „Nach Mai 2020 gab es gelegentlich ein oder zwei Gäste. Es waren zwar nicht viele Gäste, aber es reichte, um mir Hoffnung zu geben. Im Juni kamen dann immer mehr Gäste. Gott sei Dank!“ In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres erlebte sein Erlebniszentrum seine Hauptsaison. Es kamen durchschnittlich 50 bis 60 Gäste pro Tag, an einigen Tagen waren es sogar mehr als 100.

 

Dondrup war schließlich erleichtert. In diesem Jahr hat er sich darum bemüht, das Kundenerlebnis zu verbessern und eine Reihe von originellen Produkten auf den Markt zu bringen. Er freut sich auf das jährliche Pfirsichblütenfest in Nyingchi, das bald stattfindet, da die Zahl der Touristen in Tibet stark ansteigen soll. „Wenn ich alt bin und mich an diese Erfahrung zurückerinnere, kann ich zumindest mit Stolz sagen, dass ich etwas getan habe, von dem ich denke, dass es das wert ist“, sagte er.

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Quelle: CRI

Schlagworte: tibetische Kultur,Tourismus,Potala-Palast