Klimawandel

Sino-europäische Klimagespräche im Vorfeld des Besuchs von Kerry in Shanghai

16.04.2021

Während sich der US-Klimabeauftragte John Kerry in Shanghai aufhält, kündigte das chinesische Außenministerium am Donnerstag an, dass heute im Vorfeld des “Klimagipfels der Regierungschefs” zu dem die USA für den 22. und 23. April 40 Staats- und Regierungschefs eingeladen haben, ein virtuelles Gipfeltreffen der Spitzenpolitiker aus China, Frankreich und Deutschland zum Thema Klimawandel stattfinden wird.

 

(Foto von VCG)


Auf Einladung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron werde Chinas Staatspräsident Xi Jinping an einem virtuellen Klimagipfel China-Frankreich-Deutschland teilnehmen, dies kündigte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua Chunying am Donnerstag an.

 

Chinesische Experten sagten, dass dies vor Augen führe, dass China und die wichtigsten Staaten Europas den USA zeigten, "wer führend" sei bei der weltweiten Zusammenarbeit in Klimafragen, auch wenn US-Präsident Joe Biden den erneuerten Führungsanspruch und seine großen Ambitionen hinsichtlich der Lösung der Probleme Klimawandels untermauert habe. Die USA sollten zumindest ihre Bringschuld erweisen und die Welt davon überzeugen, dass sie ihre Versprechen nicht erneut brechen würden.

 

Cui Hongjian, Direktor der Abteilung für Europastudien des China Institute of International Studies, sagte am Donnerstag gegenüber der Global Times, dass "ein Gipfeltreffen an diesem Punkt ein klares Zeichen Chinas, Frankreichs und Deutschlands aussendet: Die Kooperation in Klimafragen zwischen diesen drei Ländern ist tiefer, breiter und größer als die Kooperation, die sie mit den USA verbindet. Beijing, Paris und Berlin stimmen in mehr Fragen miteinander überein als sie dies mit Washington tun."

 

Lü Xiang, USA-Experte an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, meint, dass Macrons Einladung an Xi auch zeige, dass die führenden Staatsleute der wichtigsten Mächte der EU über Autonomie in der Gestaltung der Beziehungen zwischen der EU und China verfügten. Vor dem Hintergrund eines Streits zwischen der EU und China über "Menschenrechtsfragen" sprächen einige westliche Medien und politische Beobachter davon, dass "China die EU zurück an die Seite Amerikas" trieben. Das chinesisch-französisch-deutsche Gipfeltreffen sei für diese Kommentatoren jedoch ein Schlag ins Gesicht.

 

Vor seiner Abreise nach Shanghai sagte Kerry am Dienstag gegenüber dem Wall Street Journal, dass sein Team dafür sorgen werde, China dazu zu ermahnen, seine Versprechen hinsichtlich der Reduzierung der Treibhausgase, die zum Klimawandel beitrügen, einzuhalten.

 

In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte Kerry, dass der Klimawandel ein eigenständiges Thema sei, was bedeute, dass die USA Probleme aus diesem Umfeld nicht in Verbindung mit anderen Fragen behandeln wollten, über die zwischen China und den USA Uneinigkeit herrschten.

 

Lü ist der Auffassung, dass der Klimawandel nicht als eigenständiges Problem gesehen werde könne, denn er berühe natürlich Fragen des Ausstosses von Treibhausgasen, weshalb er ein Thema sei, das mit Wissenschaft und Technologie, dem grünen Umbau der Wirtschaft, Supercomputern zur Beobachtung des Klimawandels und CO2-Emissionen zu tun habe. Die USA aber versuchten bedauerlicherweise China auf diesen Gebieten auszustechen, beziehungsweise nicht zum Zuge kommen zu lassen.

 

"Wenn die USA tatsächlich mit China zusammenarbeiten wollen, sollten sie ihre Aufrichtigkeit unter Beweis stellen und alle unfairen Maßnahmen fallenlassen, die der Eindämmung Chinas dienen", sagt Lü.

 

Der chinesisch-französisch-deutsche Gipfel wird nicht nur über den Umgang mit den USA sprechen, sagte Cui. Es ginge auch darum, wie man sich gegenseitig dabei helfen könne, durch grüne Technologien und Industrien sowie durch ein System zum Handel von Emissionsrechten CO2-Neutralität zu erlangen.



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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Klimawandel,Frankreich,Deutschland