Amerikanischer Physiker widmet sein Leben der Erforschung der chinesischen Schrift

10.05.2021

Richard Sears wuchs in einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat Oregon auf, in der die meisten Menschen aus Europa stammten. 1972 kaufte er ein One-Way-Ticket und flog ins ferne Taiwan, um Chinesisch zu lernen, obwohl er zu dieser Zeit nichts über das Land und dessen Kultur wusste. 


„Nachdem mir aufgefallen war, dass nur sieben Prozent der Weltbevölkerung Englisch, aber zwanzig Prozent Chinesisch sprechen, habe ich beschlossen, die chinesische Sprache zu erlernen“, sagt der 70-Jährige, der jetzt in Nanjing in der ostchinesischen Provinz Jiangsu lebt. 


Dies war der Beginn von Sears Geschichte, Chinesisch zu lernen und sich mit China zu verbinden. Fast fünf Jahrzehnte nach seinem ersten Abenteuer hat sich der ehemalige Physiker und Computeringenieur aus dem Silicon Valley zu einer Internet-Berühmtheit entwickelt, der es eine Herzensangelegenheit ist, die chinesische Kultur zu fördern. 


Wandel verfolgen 


Sears betrachtet die chinesische Schrift als ein Wunder in der Geschichte der Menschheit, da sie die einzige alte Schrift sei, die noch auf der Welt verwendet werde. Mit 22 Jahren begann er Chinesisch zu lernen und machte beträchtliche Fortschritte beim Lesen und Sprechen, konnte aber erst im Alter von vierzig Jahren Chinesisch schreiben. 


Als er anfing, die chinesischen Schriftzeichen zu lernen, die auf Chinesisch Hànzì genannt werden, schien es ihm besonders schwierig, sich an deren komplizierte Struktur zu erinnern. Er konnte keine Beziehung zwischen ihrer Gestalt und ihrer Bedeutung entdecken. 


Richard Sears am 23. April in Nanjing bei einer Kalligraphie-Übung (Foto: Yin Kang)

 

Sears verfolgt die Entwicklung vom ursprünglichen Piktogramm zu den heutigen modernen vereinfachten Schriftzeichen und ist fasziniert von den Geschichten hinter jedem Zeichen. Wenn man sie vergleiche, erhielte man Hinweise darauf, woher sie stammten, sagt er. 


1   2   >  


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: Beijing Rundschau

Schlagworte: Chinesisch,Kultur,China,USA