Fazit der CIFTIS 2021

Teilnehmer aus aller Welt berichten von ihren Erlebnissen Exklusiv

07.09.2021

von Wang Ran, Beijing


Als eine von Chinas drei großen Messen im Geiste der Öffnung nach außen zog die diesjährige China International Fair for Trade in Service (CIFTIS) mehr als 10.000 Unternehmen aus 153 Ländern und Regionen an, die an den unterschiedlichen Online- und Offline-Veranstaltungen teilnahmen. Die Internationalisierungsrate, also die Beteiligung von ausländischen im Verhältnis zu inländischen Unternehmen, lag bei 51 Prozent, was einer Steigerung von neun Prozentpunkten gegenüber der vorherigen Ausgabe entspricht. In den letzten Tagen hat auch China.org.cn die CIFTIS besucht und dabei festgestellt, dass der „Freundeskreis“ dieser Messe in der Tat immer größer wird.


 Joseph Keating, Handelsberater der irischen Botschaft in China, (l.) und Gareth Hargadon, Leiter der Wirtschaftsabteilung der irischen Botschaft in China. (China.org.cn/Wang Ran)


Irland: Stolz darauf, als Gastland an der Messe teilnehmen zu dürfen

 

Das Gastland der diesjährigen Dienstleistungsmesse ist Irland und Gareth Hargadon, Leiter der Wirtschaftsabteilung der irischen Botschaft in China, gab China.org.cn auf der Messe ein exklusives Interview. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Teilnahme an der CIFTIS und sind sehr stolz darauf, dieses Jahr als Ehrengast eingeladen zu sein."

 

Hargadon führt weiter aus: „Im letzten Jahr wurde die CIFTIS als Hybridveranstaltung im Online- und Offlinemodus durchgeführt. Sie war die erste große Präsenzveranstaltung in Beijing nach dem COVID-19-Ausbruch. Die Durchführung der Messe spiegelte nicht nur Chinas großen Erfolg im Kampf gegen die Epidemie wider, sondern zeigte auch Chinas Vertrauen in ein stetiges Wirtschafts- und Handelswachstum, weshalb die Ausstellerzahl in diesem Jahr meiner Meinung nach weiter zugenommen hat.“

 

Joseph Keating, Handelsberater der irischen Botschaft in China, fügte hinzu: „Präsident Xi Jinping sagte in seiner Rede auf der diesjährigen CIFTIS, dass die Festlegung von Regeln im Dienstleistungssektor gestärkt werde, und wir stimmen dem voll und ganz zu. Regeln sind die Grundlage des Handels, und es besteht die Hoffnung, dass China und Irland die Zusammenarbeit in dieser Hinsicht noch verstärken können. "

 

An dieser Dienstleistungsmesse nahmen laut Keating auch die irischen Medizintechnikunternehmen Novaerus und Aerogen teil, die vor allem in der Frühphase des Ausbruchs aktiv an Chinas Virusbekämpfungsmaßnahmen beteiligt waren. „Durch eine pragmatische Zusammenarbeit wie diese arbeiten China und Irland zusammen, um eine bessere Zukunft aufzubauen", betonte der Handelsexperte.

 

Kazuyuki Karasawa, stellvertretender Direktor der Außenwirtschaftsabteilung der Beijinger Repräsentanz der japanischen Außenhandelsorganisation (JETRO) (China.org.cn/Wang Ran)


Japan: Kombination von Online- und Offline-Methoden bietet Unternehmen noch mehr Möglichkeiten

 

Seit 2012 ist der japanische Pavillon jedes Jahr auf der Dienstleistungshandelsmesse zu sehen. Kazuyuki Karasawa, stellvertretender Direktor der Außenwirtschaftsabteilung der Beijinger Repräsentanz der japanischen Außenhandelsorganisation (JETRO), sagte: „Die CIFTIS ist eine Ausstellung in China auf der nationalen Ebene, und wir schätzen diese Plattform sehr. Die Messe bietet eine sehr gute Kommunikationsplattform, an der sich sowohl unterschiedliche Dienstleistungsunternehmen als auch Besucher beteiligen. "

 

Als erfahrener Aussteller wählt JETRO das Thema ihrer Ausstellung jedes Jahr entsprechend der aktuellen chinesisch-japanischen Handelssituation, wodurch stets ein großer Nutzen erzielt werden konnte. Karasawa lieferte ein passendes Beispiel für diese Erfolgsstory. So widmete sich der japanische Pavillon im Jahr 2018 dem Thema Tourismusdienstleistungen und japanische Spezialitäten. Im Folgejahr habe die Zahl der chinesischen Besucher in Japan mit 9,6 Millionen prompt einen neuen Rekordwert erreicht.

 

Gegenwärtig ist die Tourismusbranche von der Pandemie weiterhin hart getroffen, während sich stattdessen der grenzüberschreitende E-Commerce auch krisenbedingt im Aufwind befindet. Laut Statistiken erreichte Japans grenzüberschreitender E-Commerce-Handel mit China im vergangenen Jahr 2 Milliarden US-Dollar – ebenfalls ein neuer Rekord.

 

Folgerichtig hat der Japan-Pavillon in diesem Jahr den grenzüberschreitenden E-Commerce zum Thema seiner Ausstellung bestimmt. Die Ausstellungsfläche ist zudem 8-mal so groß wie im Vorjahr.

 

„Seit letztem Jahr setzt die CIFTIS auf ein hybrides Online- und Offlineformat, was im großen Maße den Bedürfnissen japanischer Unternehmen entspricht, die aufgrund der Pandemie noch nicht an Präsenzveranstaltungen in China teilnehmen können."

 

Ma Lina, Leiterin der Beijing Office von Hamburg Liaison Office China


Deutschland: Weiterhin Optimistisch, was die Widerstandsfähigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas angeht

 

In diesem Jahr hat auch die deutsche Außenwirtschaftsagentur (GTAI) gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften von sieben Bundesländern – u.a. Hamburg und Thüringen - erstmals einen deutschen Stand auf der Messe eingerichtet. „Durch die Pandemie ist der internationale Austausch in einem gewissen Ausmaß beeinträchtigt. Die CIFTIS bietet uns die Möglichkeit, trotzdem Geschäftsmöglichkeiten zu erweitern und mit Kunden persönlich zu kommunizieren. Wir nehmen deshalb gerne daran teil.“

 

Ma Lina, Leiterin der Beijing Office von Hamburg Liaison Office China, erklärte gegenüber China.org.cn: „Hamburg ist nicht nur die zweitgrößte Stadt Deutschlands, sondern auch die fortgeschrittenste intelligente Stadt in ganz Deutschland. Das Thema der diesjährigen Messe ist die Digitalisierung und wir hoffen daher, diese Gelegenheit nutzen zu können, um den Trend der digitalen Entwicklung aufzugreifen und die Möglichkeiten für die zukünftige Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen zu erkunden."

 

Die Hamburger Unternehmen seien weiterhin optimistisch, was die Widerstandsfähigkeit von Chinas wirtschaftlicher Entwicklung sowie den entschlossenen Reform- und Öffnungswillen angeht, betonte Ma. Aus diesem Grund habe das größte Hafenlogistikunternehmen im Hamburger Hafen (HHLA) 2019 sein Büro für den asiatisch-pazifischen Raum in Shanghai eröffnet.

 

„Wir sind sehr optimistisch, was die Zusammenarbeit zwischen China und Hamburg, China und Deutschland und sogar zwischen China und Europa angeht“, so Ma.

 

Sun Jian, geschäftsführender Vizepräsident der China Meteorological Service Association (China.org.cn/Wang Ran)


Weltorganisation für Meteorologie (Beijing): Durch die CIFTIS die internationale Zusammenarbeit weiter stärken

 

Im Ausstellungsbereich der Länder stellen auch sechs internationale Organisationen aus, darunter auch das Beijinger Büro der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) - das derzeit weltweit einzige der insgesamt 10 WMO-Büros, das sich in einem Entwicklungsland befindet.


Sun Jian, geschäftsführender Vizepräsident der China Meteorological Service Association, sagte: „Was die öffentlichen Dienste angeht, sind Katastrophenprävention und Schadensbegrenzung das, was wir am besten können. Dies steht im Einklang mit unserer Partei und der herrschenden Philosophie des Landes. Diese besagt, dass die Sicherheit der Menschen, ihr Leben und ihr Eigentum oberste Priorität haben.  Neben der ‚Schadensvermeidung‘ werden wir in Zukunft auch verstärkt am Aspekt  „Leistung verbessern“ arbeiten. Durch die Schaffung von Nationalen Meteorologischen Parks kann die Sehnsucht der Menschen nach einem schöneren Leben noch besser befriedigt werden. "

 

Im vergangenen Jahr besuchte Sun persönlich die CIFTIS und spürte dabei zutiefst, wie eng die Beziehung zwischen Meteorologie und Dienstleistungshandel ist. In diesem Jahr nimmt das WMO-Büro aus Beijing zum ersten Mal an der CIFITS teil. Das Thema ihrer Ausstellung lautet: Globale Überwachung, globaler Informationsaustausch, globale Wettervorhersagen und globale Services.

 

Sun erinnerte daran, dass der meteorologische Sektor einer der ersten Bereiche war, in denen China mit der internationalen Zusammenarbeit begonnen hatte.

 

„China beteiligt sich aktiv an den Aktivitäten internationaler Organisationen und hat ein größeres Mitspracherecht bei der Formulierung internationaler Regeln. Darüber hinaus gibt es viele bilaterale und multilaterale Kooperationen. Wir hoffen, die internationale Zusammenarbeit durch die Plattform der CIFTIS noch weiter stärken zu können. "




Tesla: Starkes Vertrauen für weitere Investitionen im chinesischen Markt

 

Zu den vielen ausländischen Unternehmen, die an der Ausstellung teilnahmen, gehörte im fünften Jahr in Folge auch Tesla. In diesem Jahr stellte der US-Elektroautohersteller seine beiden beliebten Modelle Model 3 und Model Y sowie weitere Produkte und Technologien wie zum Beispiel im Bereich Rohbaukarosseriebau (BIW), Elektromotoren, Superladesäulen oder den Energiespeicher Powerwall vor.

 

Wang Hao, General Manager von Tesla China, sagte gegenüber China.org.cn: „In den letzten fünf Jahren haben wir Chinas Entschlossenheit, an der wirtschaftlichen Globalisierung festzuhalten und die internationale Wirtschafts- und Handelskooperation zu stärken, deutlich gespürt. Die chinesische Regierung treibt die Öffnung nach außen weiter voran, was unser Vertrauen in Investitionen in den chinesischen Markt wiederum gestärkt hat. Das gute Geschäftsumfeld hat Unternehmen dabei geholfen, ihren Lokalisierungsprozess weiter zu beschleunigen." Tesla habe die Dienstleistungshandelsmesse auch zum Anlass genommen, um der gesamten Gesellschaft die herausragende Rolle von Fahrzeugen mit neuer Energie (NEV) bei der Förderung eines umweltfreundlichen Wirtschaftswachstums zu verdeutlichen, so Wang weiter. 


Auch in Zukunft werde Tesla weiterhin stark an der Entwicklung und Modernisierung von Chinas neuer Energieindustrie beteiligt sein, im Rahmen des neuen Wachstumsmodells des dualen Kreislaufes ein grünes Wirtschaftswachstum fördern und China dabei helfen, sein „doppeltes CO2“-Ziel zu erreichen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: CIFTIS,Irland,Japan,Deutscland