Top-Diplomat: EU hat keine andere Wahl, als mit Taliban zusammenzuarbeiten

15.09.2021

Die Europäische Union (EU) habe keine andere Wahl, als mit dem Taliban-Regime in Afghanistan zusammenzuarbeiten, wenn sie die Ereignisse im Land beeinflussen will, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Dienstag.

 

Borrell betonte jedoch bei einer Plenardebatte des Europäischen Parlaments im französischen Straßburg, dass Engagement nicht gleichbedeutend mit Anerkennung sei.

 

Er bezeichnete die Ereignisse des Sommers in Afghanistan als „Tragödie“ und betonte, dass das Engagement für die EU eine Priorität sei, um weiterhin so viele Menschen wie möglich zu schützen.

 

„Um Einfluss auf die Ereignisse zu nehmen, haben wir keine andere Wahl, als mit den Taliban in Kontakt zu bleiben. Engagement bedeutet nicht Anerkennung. Nein, Engagement bedeutet, zu reden, zu diskutieren und zuzustimmen - wenn möglich“, sagte er.

 

Die Situation vor Ort in Afghanistan sei „dramatisch“, sagte Borrell und fügte hinzu, die Europäische Kommission habe ihre Hilfe von 50 auf 200 Millionen Euro vervierfacht.

 

Die EU wolle all denen helfen, die das Land verlassen wollen, sowohl EU-Bürger als auch gefährdete Afghanen.

 

„Unser Fokus lag zunächst auf den Evakuierungen. Die Bemühungen der EU, den bedürftigsten Afghanen Schutz zu bieten, waren wichtig, aber unzureichend und müssen fortgesetzt werden. Die Afghanistan-Krise ist noch nicht vorbei“, warnte er.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: EU,Taliban,Afghanistan