Die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus könnte den wirtschaftlichen Aufschwung der asiatischen Entwicklungsländer in diesem Jahr eintrüben. Dies gab die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) am Mittwoch bekannt.

Die Bank prognostizierte, dass die ostasiatische Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich um 7,6 Prozent wachsen wird, verglichen mit einer früheren Vorhersage von 7,4 Prozent, und wies darauf hin, dass die Impfraten in Ostasien zu den höchsten in der Region gehören und die Regierungen alle bisherigen Ausbrüche schnell eingedämmt hätten.

Das Wachstum in den asiatischen Entwicklungsländern, zu denen 46 Länder im asiatisch-pazifischen Raum gehören, wird in diesem Jahr voraussichtlich 7,1 Prozent erreichen, so die ADB in einer Aktualisierung ihres Berichts über die Entwicklungsperspektiven Asiens, die von ihrer Prognose von 7,2 Prozent im Juli und 7,3 Prozent im April abweicht.

„Das sich entwickelnde Asien bleibt anfällig für die COVID-19-Pandemie, da neue Varianten zu Ausbrüchen führen, die in einigen Volkswirtschaften zu erneuten Einschränkungen der Mobilität führen“, sagte der amtierende ADB-Chefökonom Joseph Zveglich in einer Erklärung.

Die ADB sagte, der Erholungspfad innerhalb der Region bleibe uneinheitlich, da die Länder bei der Bekämpfung der Pandemie unterschiedlich weit fortgeschritten seien.

China sei auf dem besten Weg, in diesem Jahr um 8,1 Prozent zu wachsen, wobei sich das Wachstumstempo im nächsten Jahr auf 5,5 Prozent verlangsamen dürfte, so die ADB.

Für Südostasien, einschließlich des vom Virus heimgesuchten Indonesiens und der Philippinen, wird in diesem Jahr ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet, verglichen mit einer früheren Prognose von 4,4 Prozent.

Die ADB erwartet inzwischen, dass die Wirtschaft im Pazifikraum insgesamt um 0,6 Prozent schrumpfen wird, nachdem sie im April noch ein Wachstum von 1,4 Prozent vorausgesagt hatte.