Politisch motivierte Aktion wird vergeblich sein

Wegen Litauen plant Deutschland Untersuchung chinesischer Mobiltelefone

28.09.2021

Nachdem Litauens Verteidigungsministerium kürzlich in einem Bericht behauptet hatte, dass die in Europa verkauften Telefone des chinesischen Herstellers Xiaomi über eine eingebaute Fähigkeit zur Zensur von Inhalten verfügen würden, kündigt nun auch Deutschland eine Untersuchung an. Xiaomi dementierte diese Vorwürfe umgehend und auch Experten sind sich sicher, dass solche Untersuchungen zu nichts führen werden.


Menschen besuchen am 15. Juni 2019 einen neu eröffneten Mi-Store im portugiesischen Porto. Das chinesische Technologieunternehmen Xiaomi hat am 1. Juni seinen ersten offiziellen Mi-Store in Porto eröffnet. (Foto: Xinhua)

 

Deutschland wird Berichten zufolge den Cybersicherheitsstatus einiger chinesischer Mobiltelefone untersuchen, nachdem das litauische Verteidigungsministerium in einem aktuellen Bericht behauptet hatte, dass die in Europa verkauften Telefone des chinesischen Herstellers Xiaomi über eine eingebaute Fähigkeit zur Zensur von Inhalten verfügen würden.


Deutschlands Schritt, Litauen - der„Anti-China-Vorreiter" in Europa - zu unterstützen, sei eher politisch als technologisch motiviert, da Berlin einen Teil des Drucks, dem es in der EU ausgesetzt ist, abwenden und gleichzeitig versuchen wolle, Deutschlands führende Position in der Union zu bewahren, so Experten. Sie fügten hinzu, dass die so genannte Untersuchung wahrscheinlich vergeblich sein werde.


Ein Sprecher des deutschen Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik bestätigte die Einleitung der Untersuchung gegenüber der Nachrichtenagentur DPA, berichtete Politico am Sonntag unter Berufung auf die Tagesschau.


Die Untersuchung erfolgte nach der Anklage Litauens, das zuvor chinesische Telefone wie das P40 5G von Huawei, das Mi 10T 5G von Xiaomi und das OnePlus 8T 5G-Handy analysiert hatte. Litauen forderte seine Konsumenten anschließend dazu auf, keine chinesischen Mobiltelefone zu kaufen und sie sogar wegzuwerfen, falls sie bereits eines besitzen.


„Wenn diese chinesischen Telefone irgendwelche Probleme haben, hätten sie zuerst in anderen EU-Ländern wie Deutschland gefunden werden müssen, wo die Informationstechnologie weiter fortgeschritten ist als in Litauen", erklärte Cui Hongjian, Direktor der Abteilung für europäische Studien am China Institute of International Studies, am Sonntag.


China hat seinen Botschafter in Litauen als Gegenmaßnahme zu den Provokationen des baltischen Landes in der Taiwan-Frage bereits abberufen, was eine abschreckende Wirkung hat.


Xiaomi dementierte den litauischen Bericht in der vergangenen Woche und erklärte, dass seine Geräte die Kommunikation von oder zu seinen Nutzern nicht zensieren würden und dass das Unternehmen niemals persönliche Verhaltensweisen seiner Smartphone-Nutzer wie das Suchen, Anrufen, Surfen im Internet oder die Verwendung von Kommunikationssoftware von Drittanbietern eingeschränkt oder blockiert habe und dies auch in Zukunft nicht tun werde.


Die Smartphones von Xiaomi nehmen inzwischen eine führende Position auf dem europäischen Markt ein. Der Marktanteil des chinesischen Unternehmens ist auf den zweiten Platz gestiegen und liegt nun knapp hinter Samsung, das im ersten Quartal einen Marktanteil von 17 Prozent hatte.


In Litauen, Belarus, Polen und anderen europäischen Ländern lag das Unternehmen mit seinen Lieferungen sogar an erster Stelle.


„Untersuchungen mit solchen politischen Absichten sind meist erfolglos geblieben und die EU-Länder haben sich mehr um die Geste an sich oder den Prozess der Untersuchung gekümmert als um das Ergebnis", sagte Ma Jihua, ein in Beijing ansässiger Tech-Analyst, am Sonntag.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Litauen,Telefone,Xiaomi,Zensur,Deutschland,China