Der Sektor der neuen Energie muss gefördert werden

Stromausfälle in Nordostchina verdeutlichen Wichtigkeit des Energiemix

29.09.2021

Vor allem der Nordosten Chinas ist derzeit von sporadischen Stromausfällen betroffen, was vor allem an der Kohle-Knappheit liegt, auf die die Region für das öffentliche Heizsystem immer noch angewiesen ist. Die Situation verdeutlicht, dass China die Stromgewinnung durch neue Energien fördern muss, gleichzeitig die Grundversorgung notfalls aber zunächst weiterhin mit Kohleenergie sichern muss.


Die Luftaufnahme zeigt Techniker der State Grid Zhejiang Electric Power Company bei der Überprüfung von Stromübertragungsleitungen am 23. Oktober 2020, um den stabilen Betrieb der lokalen Stromversorgung in Zhoushan in der ostchinesischen Provinz Zhejiang sicherzustellen. (Xinhua/XuYu)

 

Die derzeitige Stromknappheit in China ist hauptsächlich auf drei Faktoren zurückzuführen. Die Nachfrage der Industrie nach Strom steigt schnell. Der Kohlepreis ist in die Höhe geschossen. Und darüber hinaus versuchen die lokalen Regierungen, ihre Quoten für die Emissionsreduzierung zu erfüllen.


Aufgrund des Zusammenspiels dieser Faktoren hat sich der Preis für Kraftwerkskohle bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa verdoppelt, was die Gewinnmarge der Kraftwerksbetreiber aufzehrt, da der Strompreis von der Regierung festgelegt wird. Erschwerend hinzu kommt, dass gleichzeitig das Angebot an Wasser- und Windkraft im Winter abnimmt und die Lücke, die der Rückgang der Wärmekraft hinterlässt, nicht füllen kann.


Da der Nordosten Chinas hauptsächlich auf Kohlestrom angewiesen ist, ist der Einfluss der oben genannten Faktoren auf die Region besonders groß. Und die Lagerung von Kohle für den Betrieb des öffentlichen Heizsystems während des langen und kalten Winters verschärft das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Kohlemarkt noch weiter. Darüber hinaus ist Nordostchina dazu bestimmt, Strom in die Provinz Shandong und nach Nordchina zu leiten, wo die Nachfrage nach Strom größer ist als die lokale Stromerzeugungskapazität.


Die Zentralregierung sollte Nordostchina bei der Überwindung der Schwierigkeiten helfen, da die Region es nicht allein schaffen kann. China sollte die Produktion und das Angebot an Kraftwerkskohle in der Region erhöhen, den Strompreis landesweit anpassen, um das tatsächliche Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Markt widerzuspiegeln. Überdies sollten den staatlichen Stromerzeugungsunternehmen Finanzmittel und andere Formen der Unterstützung zur Verfügung gestellt und der Druck zur Emissionsreduzierung auf Nordostchina, wo die Wirtschaft ohnehin bereits stagniert, verringert werden.


Langfristig sollte China die Entwicklung seines neuen Energiesektors beschleunigen, um das Angebot an Kernkraft, Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft zu erhöhen und gleichzeitig die Stabilität der Versorgung mit sauberer Energie zu verbessern. Auf diese Weise könnte die Grundlage für die Anpassung der Energiestruktur gelegt werden.


In diesem Prozess muss die Grundnachfrage nach Strom befriedigt werden. Solange die Versorgung mit sauberem Strom nicht zuverlässig ist, wird die Kohleverstromung weiterhin das Rückgrat des Energieportfolios des Landes bilden.


Wie schnell China seine Emissionen reduzieren kann, hängt nicht von der Geschwindigkeit ab, mit der es die Kohlekraftwerke abschaltet, sondern davon, wie schnell sein Sektor der neuen Energie die Kapazitäten besitzt, um die steigende Nachfrage der Wirtschaft nach Strom zu decken. Denn für Länder wie China, in denen die Industrialisierung noch im Gange ist, ist die Reduzierung der Emissionen nicht nur ein Prozess der Subtraktion, sondern eine Kombination aus Subtraktion und Addition.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Stromknappheit,China,Kohlepreis,Emissionsreduzierung