Gefährdete Delphine entlang der längsten Seebrücke der Welt vollständig geschützt

14.10.2021


Als im Oktober 2018 die Hongkong-Zhuhai-Macao-Brücke (HZMB) ihrer Bestimmung übergeben wurde, zeigten eine Gruppe verspielter Chinesischer Weißer Delphine – genannt „Pandabären der Meere" – dass ihr Habitat vollen Schutz genießt.

 

Unter der Anleitung des landesweiten Biodiversitätsprogramms wurden vom Planungsteam umfangreiche Maßnahmen zur Begrenzung des Eingriffs des Bauwerk in die Umwelt getroffen.

 

Um den Bestimmungen der Regierung zum Schutz des Lebensraumes Weißer Delphine zu entsprechen, wurden im Rahmen des Baues der HZMB seit 2009 für Schutzmaßnahmen 340 Millionen Yuan (45,56 Millionen Euro) aufgewandt.

 

Die seltene Tierart, die vor allem im Mündungsgebiet des Perlflusses im Südosten Chinas lebt, steht unter strengem Artenschutz.

 

Meng Fanchao, Chefkonstrukteur der Brücke, sagt, dass sein Team ständig an den Bauplänen gefeilt hätte, um die Beeinträchtigung für den Lebensraum der Delphine so gering wie möglich zu halten. So sei die Bauzeit verkürzt und die Anzahl von Piers, an denen sich Delphine stoßen könnten, reduziert worden.

 

Forscher haben seit 2011 in dem Gebiet eine Population von mehr als 2000 Chinesischen Weißen Delphinen gezählt.

 

Lange Zeit stellte der rege Schiffsverkehr mit mehr als 40.000 Durchfahrten pro Jahr neben starker Umweltverschmutzung ein Problem für das Habitat dar.

 

Umweltschützer waren besorgt über den Bau der 55 Kilometer langen Brücke, da sie direkt durch das Zentrum des Rückzugsgebiets der Delphine führt.

 

Daher war man verblüfft, dass sich seit dem Bau der Brücke noch mehr Delphine in dem Gebiet angesiedelt haben.

 

Bis Juni 2020 sind rund 2.500 Delphine gezählt worden, was eine deutliche Steigerung seit Eröffnung der Brücke ist.

 

Dies liegt in erster Linie an den innovativen und optimierten Bauplänen, der Erforschung und Überwachung der Delphine und der gemeinsamen Anstrengungen der Regierungen von Hongkong, Macao und Zhuhai.

 

Um den „Pandabär der Meere" zu schützen, hat die Bauleitung der HZMB ständig die Konstruktionspläne modifiziert und den Großteil der Bauarbeiten an Land ausgeführt, um die Bauzeit im Wasser so kurz wie möglich zu halten.

 

Medien berichteten während der Bauzeit darüber, dass die Delphine mehr als 300 Mal erfasst wurden, über 300.000 fotografische Aufnahmen von ihnen gemacht und mehr als 1000 Delphine nachgewiesen wurden. Zudem gab es 29 Lerneinheiten für insgesamt 2544 Personen, die sich über die Schutzmaßnahmen informiert haben.

 

Nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua sei von den Regierungen der Provinz Guangdong, Hongkong und Macao eine Umweltallianz ins Leben gerufen worden, welche die Zusammenarbeit zwischen Umweltschutzgruppen in den drei Regionen fördern soll.

 

Rettungsaktionen und Notfallvorsorge sind die typischen Arbeitsfelder dieser Allianz, die auch den Bestand an Delphinen, deren Lebensweise und Wanderrouten sowie deren körperlichen Zustand erforscht.

 

In der Geschichte des Brückenbaus in China ist die HZMB das Projekt mit dem höchsten technischen Aufwand und den höchsten Anforderungen an den Umweltschutz. Aufsicht und Erforschung der Delphine in der Lingding Bucht und ihren anderen Habitaten werden fortgesetzt, sagte Meng.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Weiße Delphine,Seebrücke,Biodiversität,Umweltverschmutzung,Schiffsverkehr