Auf dem aktuell in Beijing stattfindenden Financial Street Forum haben die chinesische Zentralbank und die Hongkonger Währungsbehörde eine Absichtserklärung zur engeren regulatorischen Kooperation im Bereich Fintech-Innovationen unterzeichnet. Zudem kündigte Hongkongs Finanzminister an, noch mehr Unterstützung für den Aufbau der Greater Bay Area zu leisten.

Ein Archivfoto von der chinesische Zentralbank von Xinhua. 

Die chinesische Zentralbank (PBC) und die Hongkonger Währungsbehörde (HKMA) haben eine Absichtserklärung (MoU: Memorandum of Understanding) über die regulatorische Zusammenarbeit bei Fintech-Innovationen unterzeichnet. Demzufolge sollen die Fintech-Aufsichtsinstrumente der PBC und der HKMA miteinander verbunden werden, wie die PBC am Donnerstag mitteilte.

Ebenfalls am Donnerstag versprach Paul Chan, Finanzminister der Sonderverwaltungszone Hongkong, dass die Stadt den Offshore-Yuan-Markt weiter stärken und die Internationalisierung des Yuan fördern werde.

Diese Bemühungen würden die Qualität und Effizienz der Finanzdienstleistungen in der Greater Bay Area (GBA) Guangdong-Hongkong-Macao verbessern und die finanzielle Unterstützung für den Aufbau der GBA erhöhen, so Analysten. Denn die jüngsten Schritte würden zeigen, dass die Bemühungen zur Stärkung der finanziellen Konnektivität der GBA fortgesetzt werden.

In der Mitteilung erklärte die PBC, dass die Zusammenarbeit im Bereich der Fintech-Innovation stetig und ordnungsgemäß im Rahmen der Gesetze und Vorschriften erfolgen werde. Im Rahmen des MoU werden effiziente Testdienstleistungen für Fintech-Innovationen angeboten, die laut der Zentralbank der Greater Bay Area neue Impulse für eine qualitativ hochwertige Finanzentwicklung geben werden.

Neben dem neuen MoU für Fintech werden das Festland und Hongkong auch ihre Zusammenarbeit bei der Internationalisierung des Yuan weiter ausbauen, verkündete Chan am Donnerstag auf dem Financial Street Forum 2021, das in Beijing stattfindet.

„Wir werden die Entwicklung des Offshore-Yuan-Marktes in Hongkong unter vielen Aspekten weiter fördern und die Internationalisierung des Yuan unterstützen", kündigte er an.

Hongkong prüfe derzeit, wie der Umfang und die Reichweite der grenzüberschreitenden Verwendung des Yuan in der GBA schrittweise ausgeweitet, mehr diversifizierte Yuan-Vermögenswerte erkundet und Hongkongs Status als Finanzplattform für Transaktionen gestärkt werden können.

Die Sonderverwaltungszone Hongkong werde zeitnahe mehr auf Yuan lautende Investitions-, Finanzierungs- und Risikomanagementprodukte auf den Markt bringen und sich bemühen, wirksame Kanäle in beide Richtungen für den Fluss von Yuan-Geldern zwischen den Onshore- und Offshore-Märkten zu schaffen, ließ Chan wissen.

Eine der jüngsten Bemühungen war das bahnbrechende grenzüberschreitende Pilotprogramm „Wealth Management Connect“ (WMC) der Greater Bay Area, das am Dienstag einen soliden Start erlebte. Obwohl der Yuan in der GBA bereits jetzt ungehindert als Zahlungsmittel verwendet werden kann, gibt es nach Ansicht von Experten noch viel Raum für eine Marktexpansion mit auf Yuan lautenden Offshore-Produkten.

„Hongkong war schon immer ein sehr wichtiger Offshore-Markt für den chinesischen Yuan. Produkte wie grenzüberschreitende Yuan-Einlagen, Kredite, Anleihen und auf Yuan lautende Optionen entwickeln sich aufgrund der Nachfrage rasch", erklärte Tan Xiaofen, stellvertretender Leiter der School of Finance an der Central University of Finance and Economics, am Donnerstag der Global Times. 

Die jüngsten Bemühungen werden der Stadt auch dabei helfen, ihre starke Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern, der nach Ansicht von Experten in gewissem Maße zu einem Instrument der US-Regierung zur Verhängung von Sanktionen gegen Hongkong geworden ist.