China überarbeitet nationales Gesundheitssystem

74 neue Medikamente werden ins Krankenversicherungssystem aufgenommen

04.12.2021

Dank des überarbeiteten Krankenversicherungssystems werden chinesische Patienten im nächsten Jahr circa 4,7 Milliarden US-Dollar weniger für Arzneimittel bezahlen müssen. Zu den Medikamenten, deren Preise deutlich sinken, gehören auch die neuen COVID-19-Behandlungsmittel.


Foto von VCG


China hat am Freitag im Rahmen seines Krankenversicherungssystems eine neue Arzneimittelliste für das Jahr 2022 bekannt gegeben, in die 74 neue Medikamente aufgenommen wurden. Für 67 Medikamente, die nicht in der Liste enthalten sind, wurden die Preise ausgehandelt, woraus sich eine durchschnittliche Preissenkung von 61,71 Prozent ergab. Dazu gehören auch die Medikamente für die COVID-19-Behandlung.

 

Insgesamt sind 2.860 Arzneimittel in der Liste der nationalen Krankenversicherung aufgeführt, darunter 1.486 westliche Arzneimittel und 1.374 chinesische Arzneimittel. Die neue Liste werde am 1. Januar 2022 in Kraft treten, wie Chinas Nationale Gesundheitssicherheitsbehörde (NHSA) am Freitag mitteilte.

 

Die neu aufgenommenen Arzneimittel decken 21 klinische Kategorien ab - darunter Arzneimittel gegen Tumore, chronische Krankheiten, Infektionen und seltene Krankheiten- und helfen somit einem breiten Spektrum von Patienten. Mit vier Produkten auf der Liste ist Janssen (das Pharmaunternehmen von Johnson & Johnson) der Spitzenreiter unter den in ausländischem Besitz befindlichen Medizinunternehmen. Pfizer ist mit drei Produkten vertreten, Sanofi mit zwei.

 

Für Medikamente, die nicht auf der Liste stehen, gilt ein ausgehandelter Preis, der auch 21 klinische Kategorien abdeckt, darunter 20 Medikamente gegen chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Hyperlipidämie oder Psychosen, 15 Medikamente gegen infektionsbedingte Krankheiten wie AIDS, sieben gegen seltene Krankheiten und zwei zur Behandlung von COVID-19.

 

Die NHSA hat in den letzten Jahren sechs große Beschaffungsaktionen durchgeführt, und die ausgehandelten Preise ausgewählter Arzneimittel sind dabei um durchschnittlich 53 Prozent gesunken. Im Vergleich zu den ursprünglichen Marktpreisen dürften die ausgehandelten Preise durch das nationale Krankenversicherungssystem die finanzielle Belastung der Patienten im Jahr 2022 um mehr als 30 Milliarden Yuan (4,71 Milliarden US-Dollar) verringern, so die NHSA.

 

Chinas medizinisches Grundversicherungsnetz deckte im Zeitraum des 13. Fünfjahresplans (2016-20) mehr als 95 Prozent der Bevölkerung, also etwa 1,36 Milliarden Menschen, ab und war damit das größte der Welt. Im September verabschiedete China den 14. Fünfjahresplan (2021-25) für die nationale medizinische Sicherheit und traf Vorkehrungen zur Verbesserung des Krankenversicherungssystems, um den Bedarf der Menschen an medizinischen Leistungen und Medikamenten besser zu decken, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua


China versprach, den Plan für eine allgemeine Krankenversicherung bis 2025 im Rahmen einer neuen Runde der Gesundheitsreform umzusetzen. Das mehrstufige Krankenversicherungssystem soll die Krankenversicherungspolitik verbessern und unterstützen und wird kategorienbasiert weiterentwickelt. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Gesundheitssystem,Krankenversicherung,COVID-19