Börsengang in Hongkong für März 2022 anvisiert

Didi bereitet Börsenabgang in den USA vor

04.12.2021

Nachdem der chinesische Online-Taxi-Riese Didi Chuxing im Juli mit Untersuchungen durch Chinas Cyberspace-Regulierungsbehörde konfrontiert wurde und sich die Regulierungen in den USA weiter verschärft haben, plant das Unternehmen nun bereits seinen Rückzug von der New Yorker Börse. Stattdessen ist ein Börsengang in Hongkong für März 2022 geplant.


Didi Chuxing habe mit dem Prozess des „Delisting“ (Börsenabgang) von der New Yorker Börse (NYSE) begonnen, wie der chinesische Online-Taxi-Riese am Freitag bekannt gab. Der Schritt erfolgt nur fünf Monate, nachdem das Unternehmen mit einer Cybersicherheitsüberprüfung durch die chinesische Cyberspace-Regulierungsbehörde konfrontiert worden war. Diese Sicherheitsüberprüfung hatte den Börsengang Ende Juni deutlich überschattet.

 

In einem Beitrag auf seinem offiziellen Sina-Weibo-Account erklärte Didi, dass das Unternehmen nach einer sorgfältigen Prüfung mit sofortiger Wirkung mit dem Delisting von der NYSE beginnen werde, während es sich zeitgleich auf einen Börsengang an der Hongkonger Börse im März 2022 vorbereite.

 

Die Ankündigung des Rückzugs von der amerikanischen Börse erfolgte, nachdem Anfang Juli - nur wenige Tage nach dem Börsengang in New York - eine Cybersicherheitsüberprüfung bei Didi eingeleitet worden war, da China aktuell seine Bemühungen zum Schutz der nationalen Datensicherheit als Teil einer umfassenderen Maßnahme zum Schutz der digitalen Wirtschaft vor einer unkontrollierten Expansion des Kapitals verstärkt.

 

Die Didi-Aktien schlossen am Donnerstag mit einem Minus von 0,13 Prozent bei 7,80 US-Dollar, womit sich die Verluste seit Jahresbeginn auf 44,29 Prozent belaufen. Der Preis für den Börsengang hatte noch bei 14 US-Dollar pro Aktie gelegen.

 

Die Entscheidung vom Freitag erfolgte inmitten einer Verschärfung der Vorschriften in den USA, die als abschreckend für chinesische Börsengänge angesehen wird. Chinesische Unternehmen, die an US-Börsen gehandelt werden, müssen demnach ihre Eigentumsstruktur offenlegen - das heißt sie müssen angeben, ob sie von der Regierung kontrolliert werden oder sich sogar in ihrem Besitz befinden. Darüber hinaus müssten sie detaillierte Rechnungsprüfungen vorlegen, erklärte die US-Börsenaufsichtsbehörde am Donnerstag. Mit dieser Vorschrift werde ein Prozess vorangetrieben, der dazu führen könnte, dass mehr als 200 Firmen von den US-Börsen verschwinden, wie Reuters berichtet.

 

Führende chinesische Internetfirmen wie Baidu, Alibaba und JD.com haben sich bereits der Welle von Zweitnotierungen in Hongkong angeschlossen.

 

Der Markt geht davon aus, dass auch Pinduoduo eine Zweitnotierung in Hongkong anstrebt.

 

Die erwarteten US-Börsengänge chinesischer Tech-Start-ups - darunter die Social-Media-Plattform Xiaohongshu, die Podcast-Plattform Ximalaya und die Social-Fitness-App Keep - wurden aufgrund der angespannten Lage ausgesetzt.

 

Kurz nach der Untersuchung von Didi gerieten noch drei weitere Plattformen ins Fadenkreuz der Cybersicherheit, darunter die Jobvermittlungsplattform Boss Zhipin sowie Yunmanman und Huochebang - zwei LKW-Buchungsplattformen der Full Truck Alliance. 


Kanzhun, der Eigentümer von Boss Zhipin, ging am 11. Juni an der NASDAQ an die Börse, während Full Truck Alliance am 22. Juni seine Premiere an der US-Börse feierte. Es ist derzeit noch unklar, ob diese beiden in den USA börsennotierten chinesischen Unternehmen Didi folgen und sich ebenfalls von den US-Märkten zurückziehen werden. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Didi,Börsenabgang,New Yorker Börse,Cybersicherheit