Neues Kooperationsprogramm

China und Russland wollen bis 2035 Mondstation errichten

30.12.2021

China und Russland planen eine Vertiefung ihrer Kooperation in der Weltraumerforschung. Ziel ist nicht nur die Verbesserung der Satellitennavigation, sondern auch der Bau einer permanenten Raumstation auf dem Mond.


(Foto von VCG)


China und Russland werden im kommenden Jahr ein neues Raumfahrt-Kooperationsprogramm für den Zeitraum 2023 – 2027 unterzeichnen. Das Programm umfasst einen Plan zur Schaffung einer offenen und integrativen Internationalen Mondforschungsstation (ILRS) bis 2035, gab die russische Raumfahrtbehörde Roscosmos in einem Exklusivinterview mit der Global Times bekannt.

 

Das neue Programm umfasst auch Pläne zur Unterstützung der Entwicklung des Bodensegments der nationalen Satellitensysteme der beiden Länder, des russischen Glonass und des chinesischen BeiDou-Navigationssatellitensystems (BDS), die im nächsten Jahr installiert werden sollen, sowie eine Reihe spannender Projekte, an denen Roscosmos und die Nationale Raumfahrtagentur Chinas (CNSA) in den kommenden Jahrzehnten arbeiten werden. Beide Länder werden ihre Kräfte bündeln, um in der Weltraumforschung neue Höhen zu erreichen.

 

Im Gegensatz zum amerikanischen Projekt zur Erforschung des Mondes, das unter dem Namen „Artemis Accords“ bekannt ist und nach Ansicht von Experten seinen „exklusiven Charakter zur Nachahmung einer weltraumgestützten Nato“ offenbart, betont die Partnerschaft zwischen China und Russland den Fortschritt für alle, mit der Vision, eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit aufzubauen.

 

Als größtes aktuelles Kooperationsprojekt zwischen den beiden langjährigen und zuverlässigen Partnern im Bereich der Raumfahrt sieht das ILRS-Projektbis zum Jahr 2035den Bau einer Station auf der Mondoberfläche vor, während in der MondumlaufbahnVersuchs- und Forschungseinrichtungen für ein breites Spektrum wissenschaftlicher Arbeiten betrieben werden sollen, so der Pressedienst der russischen Raumfahrtbehörde.China und Russland arbeiten laut Roscosmos derzeit an einem Entwurf für ein rechtsverbindliches zwischenstaatliches Abkommen über das Projekt, das im Jahr 2022 unterzeichnet werden soll.

 

Song Zhongping, ein Raumfahrtanalyst und Fernsehkommentator, sagte am Mittwoch, dass die umfangreichen Kooperationspläne, die China und Russland entwickeln, auf ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen in Politik, Wissenschaft und Technologie hindeuten. Diese Art der Zusammenarbeit werde nicht nur für beide Seiten von Vorteil sein, sondern auch dazu beitragen, das Verständnis der Menschheit für das Universum zu vertiefen.

 

Im März dieses Jahres unterzeichneten die beiden Leiter der CNSA und von Roscosmos mit Zustimmung beider Regierungen per Videolinkeine Absichtserklärung über den gemeinsamen Bau einer internationalen Mondforschungsstation, in der die Grundsätze der gemeinsamen Konsultation, des Baus und der gemeinsamen Nutzung betont wurden, um die Zusammenarbeit beim Bau der internationalen Forschungsstation auf dem Mond voranzutreiben.Daraufhin gaben China und Russland im April im Rahmen der nationalen Feierlichkeiten zum chinesischen Weltraumtag 2021 eine gemeinsame Erklärung zur Errichtung der ILRS ab, in der sie betonten, dass das Projekt allen an einer Zusammenarbeit interessierten internationalen Partnern offensteht.

 

Wu Yanhua, stellvertretender Verwalter der CNSA, unterrichtete kürzlich die Medien, dass die staatlichen Behörden die vierte Phase der chinesischen Mondmissionen genehmigt haben, zu denen die neuen Missionen Chang’e-6, 7 und 8 gehören werden, die voraussichtlich im nächsten Jahrzehnt durchgeführt werden sollen.China plant, zunächst die Sonde Chang’e-7 zum Südpol des Mondes zu entsenden, gefolgt von Chang’e-6 für eine Entnahme von Proben und der Rückkehr vom Südpol des Mondes.


Und Chang’e-8, das letzte Teilstück der vierten Phase, wird Primärstrukturen für das ILRS errichten.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Russland,Weltraum,Raumstation,Mond