Fintech-Industrie

Chinas Zentralbank veröffentlicht neuen Plan zur Förderung des Sektors

06.01.2022


Die Digitalisierung des chinesischen Finanzsektors wird im neuen Jahr mit der jüngsten Richtlinie der Regierung sowie einer breiteren Förderung digitaler Währung weiter vorangetrieben. 


Chinas Zentralbank veröffentlichte am Dienstag einen Entwicklungsplan für die Fintech-Branche zwischen 2022 und 2025. Demnach sollen datengesteuert, intelligent, menschenorientiert, kohlenstoffarm, fair und inklusiv die Worte sein, die Chinas Fintech-Industrie in den kommenden Jahren am besten beschreiben. Indem sie die digitale Transformation des gesamten Finanzsektors vorantreibt, sollte die Fintech-Branche (kurz für Finanztechnologien) danach streben, Chinas hochwertige Entwicklung insgesamt besser zu fördern, heißt es weiter. 


Im Rahmen einer umsichtigen Regulierung sollte die Fintech-Branche ihre Datenmanagementkapazitäten ausbauen, um die Qualität und Effizienz von Finanzdienstleistungen zu verbessern. Überdies sollte ein fortschrittliches Computing-System mit höherer Leistung eingerichtet werden, um die Grundlagen für Finanzinnovationen zu festigen. Digitale Technologien sollten im Finanzsektor in einem noch größeren Umfang eingesetzt werden, während gleichzeitig auch ein intelligentes Risikokontrollsystem eingerichtet werden sollte, um ein sicheres und effizientes Fintech-Innovationssystem zu fördern.


Andrew Huang, Partner und Fintech-Leiter des globalen Dienstleistungsunternehmens KPMG in China, erklärte, dass die Fintech-Branche in China in den letzten Jahren mit dem Aufkommen neuer Geschäftsmodelle und Anwendungsszenarien floriert habe. Insbesondere zwei Entwicklungen, die Senkung der Kosten und die Verbesserung der Effizienz im traditionellen Finanzsektor auf der Grundlage technologischer Durchbrüche, würden einen wichtigen Teil des Entwicklungspfads für Fintech-Unternehmen ausmachen. Ein weiteres wichtiges Thema, mit dem sich die Fintech-Branche befassen sollte, sei die Datensicherheit, betonte er.


Ebenfalls am Dienstag wurde die digitale Renminbi-App im Apple-App- und im Android-Store eingeführt. Das Herunterladen der digitalen Renminbi-App ist nun in 10 chinesischen Städten - darunter Shenzhen, Chengdu und Shanghai - sowie in den Austragungsorten der Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing möglich. Derzeit gibt es neun ausgewiesene Betreiber für die App, darunter die Bank of China, die von Alibaba unterstützte MYbank und die von Tencent unterstützte WeBank. Nutzer können über die digitale Renminbi-App passwortfreie Zahlungen bei der E-Commerce-Plattform JD, dem Drittanbieter Meituan und dem Online-Reisebüro Trip.com vornehmen.


Nach Angaben von Mu Changchun, Leiter des Forschungsinstituts für digitale Währung der Zentralbank, wurden bis zum 22. Oktober bereits mehr als 140 Millionen persönliche digitale Geldbörsen („Wallets“) für digitale Renminbi erstellt und weitere 10 Millionen digitale Geldbörsen für Unternehmen eröffnet. Von diesen Nutzern wurden bislang mehr als 150 Millionen Transaktionen über digitale Geldbörsen abgewickelt, wobei sich der Gesamtwert der Transaktionen auf 62 Milliarden Yuan (9,7 Milliarden US-Dollar) belief.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fintech-Industrie,China,Zentralbank,digitale Währung