Konsum

Chinas Einzelhandelsumsatz im Jahr 2021 erreicht 44 Billionen Yuan

18.01.2022


China sollte angesichts der COVID-bedingten Unsicherheiten im Jahr 2022 umgehend wirksame Maßnahmen ergreifen, um den Konsum zu stützen. Die „Stabilisierung des Wachstums“ werde sich wie ein roter Faden durch das diesjährige Wirtschaftsprogramm ziehen, so Branchenexperten.


Die Umsätze des chinesischen Einzelhandels verzeichneten im vergangenen Jahr einen robusten Anstieg um 12,5 Prozent auf über 44 Billionen Yuan (6 Bio. Euro), wie aus den jüngsten Daten des Staatlichen Amts für Statistik (NBS) zu Chinas wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für das vergangene Jahr hervorgeht.


Das durch die Inlandsnachfrage ausgelöste Wachstum machte 79,1 Prozent des letztjährigen Wirtschaftswachstums aus, was auf die bedeutende Rolle des Binnenmarktes hinweise, sagte Ning Jizhe, Leiter des NBS.


Die Verlangsamung des Wachstums in den letzten Monaten des Jahres deutete jedoch auf künftige Herausforderungen hin. So wuchs der Konsum im Dezember, der üblicherweise als der stärkste Monat zum Jahresende hin gilt, im Jahresvergleich nur um 1,7 Prozent, was einem Rückgang von 0,18 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht.


„Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das BIP-Wachstum im vierten Quartal über den Markterwartungen liegt“, sagte Jason Yu, General Manager der Beratungsfirma Kantar Worldpanel in China. „Die neuen inländischen COVID-Fälle haben dem Konsumaufschwung aber den Glanz genommen und insbesondere dem Gastronomie- und Tourismussektor einen Schlag versetzt.“


Die Daten des NBS zeigen, dass sich die Einzelhandelsausgaben in den Städten und auf dem Land im vergangenen Jahr weitgehend die Waage hielten. Der Trend zum Einkaufen hat sich weiter verstärkt, wobei die Ausgaben für teure Artikel wie Schmuck im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent gestiegen sind.


Die Umsetzung des Entwicklungsmodells des doppelten Kreislaufs habe gezeigt, dass der Konsum die Hauptantriebskraft der wirtschaftlichen Erholung ist, sagte Fabrice Megarbane, Präsident der Nordasien-Zone der L'Oreal-Gruppe und Geschäftsführer von L'Oreal China. Das Unternehmen verzeichnete in dem im September 2021 abgeschlossenen Quartal in China ein zweistelliges Wachstum.


„In China werden wir durch die schnell wachsende Konsumkraft und den durch die Sehnsucht nach einem besseren Leben inspirierten Konsumappetit ermutigt“, sagte Megarbane. „Da die Schönheitsbranche quasi ein Leuchtturm ist und den Konsum anführt, wünschen wir uns noch mehr politische Maßnahmen, die dessen Wachstum stabilisieren und verbessern.“


Der Umsatz im Internet-Einzelhandel kletterte um 14,1 Prozent auf 13,1 Billionen Yuan (1,8 Bio. Euro). Auf physische Waren, die online gehandelt werden, entfiel mit 10,8 Billionen Yuan etwa ein Viertel des gesamten Einzelhandelsumsatzes.


Am Wochenende hatte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission eine Bekanntmachung veröffentlicht, die darauf abzielt, den Konsum im Vorfeld des Frühlingsfestes anzukurbeln. Gleichzeitig versucht China aber, wegen der anhaltenden Pandemie wirksame Ansteckungskontrollen aufrechtzuerhalten.


Yu fügte hinzu, dass die Einkäufe zum Frühlingsfest ein kritischer Punkt seien, der die Gesamtleistung vieler Unternehmen im ersten Quartal bestimmen werde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Konsum,China,Einzelhandelsumsatz