Flexible Beschäftigung immer populär in China

24.01.2022


Flexible Beschäftigung hat sich in China immer weiter verbreitet. Daten, die in einem Blaubuch über die Entwicklung der flexiblen Beschäftigung in China 2021 veröffentlicht wurden, zeigen, dass der Anteil der flexiblen Beschäftigung in chinesischen Unternehmen im Jahr 2020 rund 55,7 Prozent betrug, was einem Anstieg von rund elf Prozentpunkten gegenüber 2019 entsprach. Laut dem Blaubuch beabsichtigen fast 30 Prozent der Unternehmen, den Umfang der flexiblen Beschäftigung auszuweiten.


Früher dachte man bei flexibler Beschäftigung ausschließlich an Gelegenheitsjobs, wenn man keine Arbeit fand. Im Zuge der Entwicklung der digitalen Wirtschaft und neuer Branchen wird die Bedeutung von flexibler Beschäftigung jedoch ständig neu definiert.


„Flexible Beschäftigung ist der neue Beschäftigungstrend: Im Vergleich zu langfristigen, festen Arbeitsverhältnissen können Menschen bei der flexiblen Beschäftigung jederzeit einen Job bekommen und jederzeit wieder gehen. Auch die Unternehmen sind flexibler, wenn es darum geht, wen und wie lange sie einstellen“, sagte Professor Li Yazen vom Forschungsinstitut für Beschäftigung und Firmengründung an der Pädagogischen Universität in Nordostchina.


Medienberichten zufolge haben viele Hochschulabsolventen, die sich für eine flexible Beschäftigung entscheiden, eigentlich vor, noch während ihres Studiums zu arbeiten. Yu Hai hat bereits vor einem Jahr sein Studium an der Kunsthochschule in der Küstenmetropole Dalian abgeschlossen. Seiner Meinung nach ist es nicht notwendig, nach einem festen Arbeitsplatz zu suchen. „Es gibt heutzutage zahlreiche Möglichkeiten“, sagte er. Um etwas Taschengeld zu verdienen, begann Yu Hai während seiner Studienzeit, Animationsdesign für Online-Shops anderer Leute zu machen. “So ein zeitlich begrenzter Job ist sehr gut zu finden“, sagte Yu Hai. Anhand der Maya-Software (eine 3D-Modellierungs- und Animationssoftware) konnte er Aufträge von mehreren Unternehmen übernehmen. Ein Jahr später ist es Yu Hai sogar gelungen, im Industriepark im Universitätsgelände eine Internetfirma zu gründen.


Yang Yazhou, Absolvent der Beijing Jiaotong University, ist ein freiberuflicher Übersetzer. Während seines Universitäts- und Postgraduiertenstudiums hat er in diesem Bereich in Teilzeit gearbeitet. Nunmehr findet er alle seine Jobs selbständig über das Internet. Eigenen Angaben zufolge kommen die meisten seiner Aufträge aus dem Ausland. „Das Einkommen ist stabil und die Zeit ist frei, warum muss man also jeden Tag an einen festen Ort zur Arbeit gehen?“ sagte er.


Fang Wei, stellvertretender Direktor des Nationalen Zentrums für Beschäftigungsberatung an Hochschulen und Universitäten, sagte, die Regierung solle das System für flexible Beschäftigung, eine neue Art von Arbeitsmarkt, stärken und sie in das Kranken- und Arbeitslosenversicherungssystem einbeziehen.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Flexible Beschäftigung,China