Streit um Börsenabgänge in den USA

China überarbeitet Vorschriften für grenzüberschreitende Börsennotierungen

03.04.2022

Die USA drohen immer mehr an US-amerikanischen Börsen gelisteten chinesischen Unternehmen damit, sie zu einem Börsenabgang zu zwingen, falls sie nicht ihre Prüfungsvorschriften ändern. China kommt Washington nun entgegen, indem es einen Entwurf zur Änderung der Vorschriftenfür grenzüberschreitende Börsennotierungen vorlegt.


Das Dateifoto zeigt den Eingang der China Securities Regulatory Commission (CSRC) in Beijing. (Foto:Xinhua)

 

Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde (CSRC) kündigte am Samstag in einem Entwurf für ein neues Regulierungsdokument, das sich mit der Vertraulichkeit und der Verwaltung von Dokumenten für im Ausland notierte chinesische Unternehmen befasst, Änderungen an den grenzüberschreitenden Vorschriften an. Nach Ansicht von Experten zeigt dies Chinas anhaltende Bemühungen um eine Beilegung desStreits mit den USA, während Beijing sich gleichzeitig dazu verpflichtet, die nationale Informationssicherheit zu schützen.


Die überarbeitete Verordnung werde klarere Richtlinien für die Vertraulichkeit und die Verwaltung von Akten bei ausländischen Börsennotierungen enthalten, die die Unternehmen dazu anleiten sollen, klassifizierte und sensible Informationen ordnungsgemäß zu verwalten und der Verantwortung für den Schutz der nationalen Informationssicherheit gerecht zu werden, heißt es in einer Mitschrift der Beantwortung von Pressefragen, die auf der Website der Wertpapieraufsichtsbehördeveröffentlicht wurde.


Im Einklang mit der internationalen Praxis der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Prüfungsaufsicht sei die in den ursprünglichen Vorschriften enthaltene Aussage, dass „Vor-Ort-Inspektionen hauptsächlich von chinesischen Aufsichtsbehörden durchgeführt werden oder sich auf die Inspektionsergebnisse chinesischer Aufsichtsbehörden stützen sollten", gestrichen worden, heißt es in der Niederschrift.


Dies spiegelt Chinas anhaltende Offenheit bei den Verhandlungen mit den USA über die Prüfung von in den USA notierten chinesischen Unternehmen wider. Gleichzeitig betont China auch, dass es das Management der Vertraulichkeit für ausländische Börsennotierungen weiter verstärken werde, was den Aufsichtsstreit zwischen China und den USA über in den USA börsennotierte chinesische Unternehmen allmählich entschärfen werde, sagte Dong Shaopeng, ein leitender Forschungsmitarbeiter am Chongyang Institute for Financial Studies an der Renmin-Universität.


Die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) setzte am Donnerstag unter Berufung auf den so genannten „Holding Foreign Companies Accountable Act“die Aktien von fünf weiteren in New York notierten chinesischen Unternehmen auf ihre Beobachtungsliste. Das heißt, dass diese Unternehmen von der Börse genommen werden könnten. Die in Hongkong notierten Tech-Aktien stürzten in der Folge am Freitag ab und verschärften damit den durch das harte Vorgehen der USA ausgelösten, lang anhaltenden Ausverkauf.


Die USA sollten derartige Drohgebärden sofort einstellen und die Überwachung unter dem Gesichtspunkt der Aufrechterhaltung der Marktstabilität auf beiden Seiten durchführen. Dong hofft, dass die USA die chinesischen Gesetze respektieren, innerhalb des bestehenden Rahmens kooperieren und ihre eigenen Aufsichtsregeln verbessern können.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: USA,Börsenabgang,China,Börsennotierung