Wachstumsfördernde Maßnahme

Beijing und Shanghai senken Hypothekenzinsen für Hauskäufer

24.05.2022

Beijing und Shanghai, zwei Megastädte in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, haben Berichten zufolge am Montag ihre Hypothekenzinsen um 15 Basispunkte (BP) gesenkt. Dies ist Teil der landesweiten politischen Feinabstimmung auf dem Immobilienmarkt im Rahmen einer breiteren Wachstumsförderung.

 

Shanghai (Foto von VCG)


Die Anpassung, die im Vergleich zu anderen Städten Chinas relativ gering ausfällt, signalisiert nach Ansicht von Analysten, dass die politischen Entscheidungsträger den Grundsatz „Wohnraum ist zum Leben da, nicht zur Spekulation" bekräftigen und gleichzeitig die unelastische Wohnungsnachfrage in beiden Städten, die einen harten Kampf gegen das Omikron-Virus führen, weiter anheizen.

 

So sank der Zinssatz für Erstwohnungskredite in Beijing von 5,15 Prozent auf 5 Prozent; die Zinsuntergrenze für Hypothekendarlehen für Zweitwohnungskäufer fiel von 5,65 Prozent auf 5,5 Prozent. Der Zinssatz für Erstwohnungskredite in Shanghai sank von 4,95 Prozent auf 4,8 Prozent; der Zinssatz für Zweitwohnungskäufer ging von 5,65 Prozent auf 5,5 Prozent zurück.

 

Da beide Städte stark von der Epidemie betroffen sind, wird die Senkung der Hypothekenzinsen dazu beitragen, den Immobilienmarkt anzukurbeln. Die Politik werde zur Senkung der Kaufkosten für all diejenigen beitragen, die ihre Wohnsituation verbessern wollen, oder erstmals Wohneigentum erwerben, sagte Yan Yuejin, wissenschaftlicher Direktor des in Shanghai ansässigen Forschungs- und Entwicklungsinstituts von E-house China.

 

Es sei damit zu rechnen, dass Verkäufe von Neuimmobilien im Mai in Beijing um 14 Prozent und in Shanghai um 96 Prozent zurückgehen werden, dies deute auf einen stärkeren Abwärtsdruck hin, erklärte Yan. Dabei berief er sich auf die epidemiebedingte Disruption und wies darauf hin, dass dies weitere ungewisse Auswirkungen auf beide Städte haben könnte.

 

Li Chang'an, Professor der Akademie für offene Wirtschaftsstudien in China an der Universität für Außenwirtschaft und Handel, sagte am Sonntag, dass eine Lockerung der Politik in den Städten des ersten Ranges, die über reichlich Talente und Kapital verfügen, unmittelbarere Auswirkungen haben werde.

 

Eine Woche zuvor hatten die chinesische Zentralbank sowie die Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde die Zinsuntergrenzen für Hypothekenkredite für Erstkäufer von Wohneigentum um 20 Basispunkte (BPs) unter dem Benchmark-Leitzins (LPR) gesenkt. Dies führte landesweit zu einer Vielzahl von Maßnahmen zur Wiederbelebung des Wohnungsmarktes, um die von Omikron geschädigte Wirtschaft anzukurbeln.

 

In der vergangenen Woche senkten mehr als 20 Städte in China ihre Hypothekenzinsen auf bis zu 4,4 Prozent, den niedrigsten von der Zentralbank festgelegten Wert. Darunter waren Städte des ersten, zweiten und sogar dritten Ranges, wie ein Bericht des in Shanghai ansässigen Forschungs- und Entwicklungsinstituts von E-house China zeigt. 


Darüber hinaus haben bis zum 20. Mai über 56 Städte mehr als 60 Maßnahmen zur Stabilisierung des Immobilienmarktes erlassen, die Anzahl der Maßnahmen zur Marktregulierung erreichte im Laufe dieses Jahres 290, womit der historische Rekord für denselben Zeitraum weiter getoppt wurde, so eine Berechnung von Centaline Property, einem Forschungsinstitut der Branche.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Beijing,Shanghai,Hypothekenzinsen,Immobilien