Elektroautos

BYD überholt Volkswagen

09.06.2022


Der von Warren Buffett unterstützte chinesische Hersteller von Elektroautos BYD hat vor kurzem den deutschen Autogiganten Volkswagen als drittwertvollsten Fahrzeughersteller der Welt abgelöst. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den boomenden Elektroauto-Sektor in China.


Die Aktien des in Shenzhen in der Provinz Guangdong ansässigen Unternehmens schlossen am Mittwoch mit einem Plus von 3,98 Prozent. Damit stieg die Marktkapitalisierung des Unternehmens auf 142,7 Milliarden Dollar (133 Mrd. Euro) und übertraf die von Volkswagen (101,6 Mrd. Dollar) deutlich.


BYD ist das einzige chinesische Unternehmen unter den Top 10 der wertvollsten Autohersteller weltweit, liegt aber immer noch hinter Elon Musks Tesla und Japans Toyota.


Tesla steht an der Spitze der Liste der Autohersteller und ist mit 742,5 Milliarden Dollar (Stand Mittwoch) mehr als dreimal so viel wert wie Toyota, obwohl dessen Auslieferungen im vergangenen Jahr mehr als zehnmal so hoch waren wie die von Tesla.


Das Wachstum von BYD zeige das Potenzial des globalen Elektroauto-Sektors, so die Analysten, und der Trend sei in China, dem weltweit größten Markt für solche Fahrzeuge seit 2015, noch deutlicher.


Selbst im April, als der chinesische Automarkt auf den tiefsten Stand seit einem Jahrzehnt einbrach, stiegen die Verkäufe von Elektroautos um 44,6 Prozent auf fast 300.000 Einheiten, so der Chinesische Verband der Automobilhersteller.


In den ersten vier Monaten wurden in China insgesamt 1,56 Millionen Elektroautos ausgeliefert, 110 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies entsprach 20 Prozent der gesamten Fahrzeugverkäufe in China von Januar bis April, so der Chinesische Verband der Automobilhersteller.


BYD, der größte Hersteller von Elektroautos in China, hat im März die Produktion konventioneller benzinbetriebener Fahrzeuge eingestellt, um sich auf vollelektrische und Hybridfahrzeuge zu konzentrieren.


Im April verkaufte BYD mehr als 100.000 Fahrzeuge, 136 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, und war damit der einzige große chinesische Automobilhersteller, der in diesem Monat ein Absatzwachstum verzeichnen konnte.


Diese Dynamik setzte sich im Mai mit 114.183 ausgelieferten Fahrzeugen fort, ein Plus von 152,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.


Auch chinesische Elektroauto-Start-ups schnitten gut ab: Vier Unternehmen lieferten im Mai mehr als 10.000 Fahrzeuge aus. Bei dreien von ihnen verdoppelte sich der Absatz in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat.


Man kann davon ausgehen, dass sich dieser Trend bei den jungen Start-ups fortsetzen wird, da sie laufend neue Modelle auf den Markt bringen wollen.


Li Auto beispielsweise plant, noch in diesem Monat sein zweites Modell, ein SUV in voller Größe, vorzustellen. Nio will in diesem Jahr gleich drei neue Modelle ausliefern, darunter die ET7-Limousine, die es mit der 7er-Reihe von BMW aufnehmen soll.


Da Elektroautos in Chinas Großstädten bereits zu einer brauchbaren Alternative zu benzinbetriebenen Fahrzeugen geworden seien, gebe es auch auf dem Land ein großes Potenzial, so Huaxi Securities.


Das Maklerunternehmen erklärte, dass der Anteil der Fahrzeuge, die in weniger entwickelten Städten des dritten Ranges oder in kleineren Städten verkauft wurden, im Jahr 2021 etwa 44 Prozent des gesamten Fahrzeugabsatzes in China ausgemacht habe – der Anteil des Elektroauto-Segments habe demgegenüber nur bei 32 Prozent gelegen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Elektroauto,BYD,Volkswagen