Auf einer der wichtigsten chinesischen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken ist am Montag die Geschwindigkeit für Züge erhöht worden. Dies wird die Transportkapazität zwischen den Städten Beijing und Wuhan erhöhen und die Reisezeit verkürzen. Es ist ein weiterer Meilenstein für Chinas Infrastrukturbau, der die wirtschaftliche Dynamik des Landes nach der Eindämmung der Pandemie fördern soll.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Beijing und Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei, ein Teilstück der Hochgeschwindigkeitsstrecke Beijing–Guangzhou, wurde am Montag mit einer Standardgeschwindigkeit von 350 km/h (zuvor 310 km/h) in Betrieb genommen und ist damit nach Angaben der China State Railway Group (CR) die fünfte große Eisenbahnstrecke in China, die dieses Geschwindigkeitsniveau erreicht. Durch die Geschwindigkeitserhöhung werde die regionale und wirtschaftliche Verbindung zwischen den Städten im chinesischen Inland weiter gestärkt.

Die Geschwindigkeitssteigerung werde die Transportkapazität der Strecke um sieben Prozent erhöhen. Dies entspreche der Anzahl von 15 Hochgeschwindigkeitszügen, die täglich von Beijing nach Wuhan fahren, beziehungsweise einer Zunahme um 18.000 Sitzplätze, so CR. 

Als wichtigste Eisenbahnlinie Zentralchinas verbindet die Strecke Beijin–Wuhan insgesamt 12 Hochgeschwindigkeitsstrecken miteinander. Sie führt durch die Kerngebiete der Region Beijing-Tianjin-Hebei, der Städtecluster Zentralchinas und der Region entlang des Mittel- und Unterlaufs des Jangtse-Flusses, sagte Zheng Pingbiao, Forscher an der Chinesischen Akademie für Eisenbahnwissenschaften (CARS) am Montag.

„Dies sind Schlüsselregionen für die wirtschaftliche Entwicklung Chinas. Die Stärkung der Verbindungen zwischen den Städten in dieser Region ist von großer Bedeutung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des ganzen Landes“, sagte Zheng.

Die verbesserte Verbindung wird die Reisezeit der Menschen verkürzen, den Tourismus entlang der Strecke ankurbeln und die touristischen Ressourcen besser zugänglich und nutzbar machen.

Mit der Geschwindigkeitssteigerung verkürzt sich die Reisezeit von Beijing nach Wuhan auf 3:48 Stunden. Die Fahrzeit von Beijing nach Chongqing wurde auf 6:46 Stunden verkürzt, während die Fahrzeit zu Städten im Nordwesten Chinas – wie Xi'an und Lanzhou – auf 4:11 bzw. 6:24 Stunden reduziert wurde.

Der Geschwindigkeitsausbau auf dem Abschnitt Beijing–Wuhan der Hochgeschwindigkeitsstrecke Beijing–Guangzhou folgt auf die Erhöhung der Geschwindigkeit auf den Strecken Beijing–Shanghai, Beijing–Tianjin, Beijing–Zhangjiakou sowie Chengdu–Chongqing, die bereits zuvor erfolgreich den Normalbetrieb mit 350 km/h auf einer Gesamtlänge von fast 3.200 Kilometern aufgenommen hatten.