​Chinesische Wissenschaftler finden zum ersten Mal Hochdruckmineralien

22.06.2022

In den Mondproben, die von der Chang’e-5-Sonde Ende 2020 zurück zur Erde gebracht worden waren, haben Forscher nun erstmals Hochdruckmaterialien gefunden. Der Fund gibt wichtige Details über den Meteoriteneinschlag, der sich auf dem Mond ereignet hat.

 

Die von der chinesischen Sonde Chang'e-5 mitgebrachte Mondprobe Nr. 001 wird am 27. Februar 2021 im Chinesischen Nationalmuseum in Beijing ausgestellt. Foto: Xinhua

 

Chinesische Wissenschaftler haben zum ersten Mal Hochdruckmineralien in den von der Mondsonde Chang'e-5 mitgebrachten Proben des Mondregoliths (Sammelbegriff für unterschiedliche Typen von nicht bzw. gering verfestigtem Material, welches das unverwitterte Festgestein überlagert) gefunden. Die Entdeckung ist ein wichtiger Beweis für das Vorhandensein von Einschlagswurfmaterial in der Nähe der Krater im Probenahmegebiet der Sonde, das zuvor durch die Analyse von Fernerkundungsdaten ermittelt worden war.


Chinesische Forscher vom Institut für Geochemie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften fanden in den Proben des Mondregoliths zum ersten Mal Fragmente von Seifertit und Stishovit - Mineralien, die sich bei hohen Temperaturen und hohem Druck aus Siliziumdioxid bilden. Die Probe enthielt darüber hinaus auch Siliziumdioxid und Quarzglas. Dies ist das erste Mal, dass Seifertit in den Proben von außerhalb der Erde gefunden wurde.


Der Meteoriteneinschlag ist ein wichtiger geologischer Prozess für die Kombination von Materialien auf der Mondoberfläche, der einen wichtigen Faktor für die Bildung und Entwicklung des Mondbodens darstellt. Die Hochdruckminerale, die sich nach Meteoriteneinschlägen bilden, sind ein wichtiger Beweis für diesen Prozess und bestimmen die Temperatur und den Druck des Gesteins während des Einschlags und lassen somit Rückschlüsse auf die Größe des Einschlagskraters zu.Allerdings wurden solche Hochdruckminerale bislang nur selten in Mondproben und Mondmeteoriten gefunden, was die Erforschung von Einschlägen auf der Mondoberfläche anhand von Mondproben einschränkt.


Das Siliziumdioxidfragment in der Probe zeichnete den Druck und die anschließende Hitze und Druckentlastung eines Mondeinschlags auf.


Durch Simulation der Temperatur und des Drucks für die Bildung des Fragments unter Einschlagsbedingungen wurde festgestellt, dass die Siliziumdioxidtrümmer möglicherweise aus dem Aristarchus-Einschlagskrater im Probenahmegebiet von Chang 'e-5 stammen.

 


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chang'e-5,Mondprobe,Forschung