Ausländisches Interesse an chinesischen A-Aktien nimmt zu

23.06.2022

Das Foto vom 24. August 2020 zeigt die Börse von Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong. (Xinhua)


Die jüngste Aufwärtsbewegung des technologielastigen Aktienindex „ChiNext“ in Shenzhen ist auf das zunehmende Interesse internationaler Investoren an chinesischen A-Aktien zurückzuführen. Insbesondere Technologieunternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung sind nach Meinung von Experten ins Visier der Investoren geraten.


Nach Angaben des in Shanghai ansässigen Marktforschungsunternehmens „Wind Info“ haben ausländische Institutionen seit Anfang April 575 Mal an der ChiNext gelistete Unternehmen recherchiert. Auch Unternehmen, die am STAR Market der Shanghaier Börse gehandelt werden, wurden 641 Mal untersucht. Im gleichen Zeitraum wurden Unternehmen, die an der Hauptbörse für A-Aktien notiert sind, 265 Mal analysiert.


Der chinesische A-Aktien-Markt sei für ausländische Investoren ein „sicherer Hafen“, wann immer die Märkte in Übersee schwächeln, sagen die Experten von Founder Securities. In Anbetracht des entspannten politischen Umfelds in China werden die A-Aktien-Indizes unter Schwankungen weiter steigen, wobei Technologie- und Wachstumswerte in den kommenden Monaten wahrscheinlich die Haupttreiber sein werden.


Insgesamt waren ausländische Finanzinstitute in den letzten Monaten auf dem chinesischen Onshore-Markt sehr aktiv. Nach Angaben von Wind Info haben sie seit April mindestens 2.437 Mal nach A-Aktien geforscht – fast doppelt so oft wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.


Unter den Wall-Street-Giganten, die sich mit chinesischen Aktien befassen, steht Morgan Stanley an der Spitze und hat seit Beginn des zweiten Quartals 72 Analysen durchgeführt. UBS hat seit April fast 60 Analysen durchgeführt.


Führende Staatsfonds wie „Government of Singapore Investment Corp“ standen in dieser Hinsicht nicht zurück. GIC untersuchte im zweiten Quartal 26 Mal A-Aktien-Unternehmen, gegenüber 16 Recherchen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das „Canada Pension Plan Investment Board“ untersuchte A-Aktien im zweiten Quartal 12 Mal, gegenüber zwei Anfragen im gleichen Zeitraum 2021.


Die relativ stabile Leistung des A-Aktienmarktes in den letzten Monaten, die sich dem globalen Abwärtstrend und der allgemeinen Volatilität entzogen hat, habe die Aufmerksamkeit internationaler Anleger auf sich gezogen, so die Analysten von GF Securities. Die verbesserte Leistung des A-Aktienmarktes sei dabei vor allem auf die geldpolitische Straffung seitens der US-Notenbank und die Bodenbildung des chinesischen Marktes zurückzuführen.


Experten von China International Capital Corp erklärten, dass Chinas Wirtschaftspolitik derzeit relativ entspannt sei, während andere große Volkswirtschaften ihre Einflussnahme auf die lokalen Märkte verschärft hätten. Diese Divergenz sei weitgehend auf die unterschiedlichen Phasen zurückzuführen, in denen sich die einzelnen Volkswirtschaften in Bezug auf ihre jeweiligen Wirtschaftszyklen befinden.


Während in China eine stabilisierende Politik eingeführt werde, habe sich die Besorgnis über das globale Wirtschaftswachstum auf den Überseemärkten verstärkt, so die Analysten. Unter diesen Umständen werde sich der chinesische Aktienmarkt wahrscheinlich als widerstandsfähiger erweisen als die meisten seiner internationalen Pendants.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wertpapiermarkt,A-Aktien,China,internationale Investoren