Illegale Fischerei

USA nutzen weiteren Vorwand für Vorgehen gegen China

29.06.2022

Das Weiße Haus hat ein neues Memorandum vorgestellt, mit dem es unter anderem in Zusammenarbeit mit der Insel Taiwan verstärkt gegen illegale Fischerei (IUU) vorgehen will. Auch wenn China nicht klar benannt wurde, kann dieser Schritt als ein weiterer Versuch angesehen werden, unter einem Vorwand gegen China vorzugehen. Schon mit einer ähnlichen Initiative im Mai richtete sich Washington gegen Beijing. 


(Foto von VCG)


US-Präsident Joe Biden unterzeichnete am Montag ein Memorandum, das darauf abzielt, die Koordinierung und Durchsetzung von Maßnahmen innerhalb der US-Regierung gegen die illegale Fischerei und den Einsatz von Zwangsarbeitern zu verstärken. Das Weiße Haus teilte Medienberichten zufolge mit, dass es auch mit Ecuador, Panama, Senegal, Vietnam und der Insel Taiwan ein Engagement im Kampf gegen die illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei (IUU) anstrebe.


Ein in dem Bericht nicht namentlich genannter US-Beamter sagte, die neuen Bemühungen zielten zwar nicht auf ein bestimmtes Land ab, aber China sei „einer der Hauptverursacher der IUU-Fischerei weltweit und habe den Fortschritt bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Bekämpfung der IUU-Fischerei und der Überfischung in internationalen Organisationen behindert.“


Dieser politische Schachzug stößt bei der chinesischen Botschaft in den USA natürlich auf heftigen Widerstand. Der Sprecher der Botschaft, Liu Pengyu, erklärte laut Reuters, die Anschuldigung der USA sei „völlig unwahr und trägt nicht zum Schutz der Meeresumwelt und zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Fischerei bei."


Diese neue Runde von Angriffen auf China unter dem Vorwand der Bekämpfung der IUU-Fischerei erfolgt kurz nach dem Start der so genannten „Indo-Pacific Partnership for Maritime Domain Awareness“-Initiative (IPMDA) auf dem QUAD-Gipfel in Tokio im Mai. Diese Initiative wurden ebenfalls von vielen als direkte Reaktion auf Chinas maritime Aktivitäten in der Region angesehen. Unter dem Motto „Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, um auf humanitäre und Naturkatastrophen zu reagieren und die illegale Fischerei zu bekämpfen" zielt die Initiative darauf ab, mithilfe von Satellitentechnologie ein System zur Verfolgung von Chinas „illegalen Fischereiaktivitäten" zu schaffen.


Analysten halten den jüngsten Schritt der USA jedoch für einen rein geopolitischen Plan, mit dem sie die IUU-Fischerei nutzen wollen, um ihre geheimdienstlichen Aktivitäten gegen China zu beschönigen und Zwietracht zwischen den Ländern - insbesondere zwischen Südostasien und China - zu säen.


Die USA würden sich in Wahrheit nicht im Geringsten um die maritimen Rechte und Interessen anderer Länder scheren. Hinter dem Vorstoß der USA zur Bekämpfung der IUU-Fischerei stehe vielmehr die politische Absicht, Länder zu überzeugen, die in hohem Maße von der Fischerei abhängig sind, wie etwa die südostasiatischen Länder, kritisierte Song Zhongping, ein Militärexperte und Fernsehkommentator, am Dienstag. Die USA seien zunehmend bestrebt, die maritimen Aktivitäten Chinas zu stören, zu verfolgen und einzuschränken, wobei sie den Vorwand der IUU-Bekämpfung benutzten, so Song unter Berufung auf Aussagen der US-Küstenwache in Südostasien.


Chen Hong, Direktor des Zentrums für australische Studien an der East China Normal University, erklärte, dass die USA die Bekämpfung der illegalen Fischerei seit langem als Vorwand nutzen würden, um gegen Chinas „Blue Economy“ (Maritimwirtschaft) und andere maritime Aktivitäten vorzugehen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fischerei,China,Washington