Weitere Lockerung der COVID-19-Präventionsmaßnahmen

China entfernt das „Sternchen“ aus individueller Reisehistorie

30.06.2022

Nachdem kurz zuvor die Quarantänezeit für Einreisende und enge Kontaktpersonen verkürzt worden war, kündigte China am Mittwoch nun auch an, dass das „Sternchen“ aus der individuellen Reisehistorie gestrichen werde. Dadurch war es vor allem für Einwohner aus großen Städten sehr schwierig, innerhalb Chinas ohne Quarantäneaufenthalte zu reisen.


(Foto von VCG)


China kündigte am Mittwoch an, dass das landesweite System zur Nachverfolgung der individuellen Reisehistorie (auf Chinesisch: „xingchengka“) Städte mit COVID-19-Infektionsrisiken nicht mehr wie bisher mit einem Sternchen kennzeichnen werde. Dadurch soll ein besseres Gleichgewicht zwischen Epidemieprävention und wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung hergestellt werden. Die Maßnahme wurde kurz nach der Anpassung vom Dienstag bekannt gegeben, mit der die Zentralquarantäne sowohl für internationale Einreisende als auch für enge Kontaktpersonen auf sieben Tage halbiert wurde, plus drei Tage Gesundheitsüberwachung zu Hause.


Zuvor hatte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping am Dienstag bei einem Besuch in der zentralchinesischen Stadt Wuhan betont, dass China in der Lage und stark genug sei, die dynamische Null-COVID-Politik so lange umzusetzen, bis der endgültige Sieg errungen sei. Dabei stellte er auch klar, dass Chinas COVID-19-Maßnahmen die wirtschaftlichsten und wirksamsten seien.


Vor Mittwoch waren Städte mit hohem oder mittlerem COVID-Infektionsrisiko im System zur Überprüfung der individuellen Reisehistorie unter der Verwaltung des Staatsrats mit einem Sternchen gekennzeichnet. Reisende zwischen Städten und Provinzen wurden in der Regel aufgefordert, bei ihrer Ankunft Informationen zur Nachverfolgung ihrer Reisehistorie vorzulegen.


Das Risikogebiet wird in der Einheit von Gemeinden bezeichnet, während das Sternchen in der Einheit von Städten und Gemeinden gemessen wurde. Daraus folgt, dass eine Stadt mit „nur“ ein paar Millionen Einwohnern genauso gekennzeichnet wird wie Megastädte wie Shanghai und Beijing, wenn beide eine Gemeinde mit COVID-19-Infektionen haben.


In der Praxis wurde die Kennzeichnung mit oder ohne Sternchen von einigen Orten genutzt, um die Einschränkungen für Reisende zu erhöhen. Eine Einwohnerin Beijings berichtete beispielsweise, sie habe eine touristische Reise nach Südchina absagen müssen, weil Beijing mit einem Sternchen gekennzeichnet war und sie deshalb unter kollektive Quarantäne gestellt worden wäre, obwohl die Hauptstadt mit 20 Millionen Einwohnern nur ein Gebiet mit mittlerem Risiko und einigen wenigen Infektionen hatte.


Die Einwohner von Beijing, Shanghai und Nanjing, deren „xingchengka“ bis zur neuen Mitteilung mit einem Sternchen gekennzeichnet war, teilten ihre Aufregung über die neuesten Nachrichten in den sozialen Medien, während die Online-Suche nach Flug- und Bahntickets sofort in die Höhe schnellte.


Auf dem Reiseportal qunar.com stiegen die Suchanfragen nach Flugtickets auf der Plattform nach der jüngsten Ankündigung in weniger als 30 Minuten um 60 Prozent. Die Suche nach Hotelzimmern verdoppelte sich, während die Suche nach Zugtickets um 150 Prozent anstieg, so die Plattform.


Ein hochrangiger Experte des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) interpretierte die „Aufhebung der Sternchen-Kennzeichnung" als einen rechtzeitigen und klugen Schritt zur allgemeinen Kontrolle der Epidemie in China. Die Maßnahme könne verhindern, dass einige Orte zusätzliche Beschränkungen für Reisende aus Gebieten mit geringem Risiko verhängen, indem sie den Sternchen-Status ihrer Herkunftsstädte als Entschuldigung anführen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Sternchen,Reisehistorie,Quarantäneaufenthalte