Chinas Außenhandel wird in diesem Jahr trotz beispielloser Herausforderungen, einschließlich hoher Rohstoffkosten und des harten Wettbewerbs durch südostasiatische Länder, ein stabiles Wachstum verzeichnen, sagten Analysten und Handelsexperten am Mittwoch.

Der Tiefwasserhafen Yangshan in Shanghai (Foto: Xinhua)

Die Rentabilität der Exporteure in den meisten Sektoren hat sich im zweiten Quartal verbessert, ergab eine Umfrage des China Council for the Promotion of International Trade in Beijing. Die für Außenhandelsunternehmen wesentlichen Herausforderungen, wie die hohen Logistikkosten, haben der Umfrage zufolge in ihrer Wirkung nachgelassen.

"Es ist erwähnenswert, dass sich die Handelsdaten nicht nur von Quartal zu Quartal, sondern auch von Monat zu Monat im zweiten Quartal verbessert haben. Der Juni dürfte eine starke Erholung des Außenhandels und eine energischere wirtschaftliche Erholung zeigen", sagte Liu Ying, Forscherin am Chongyang Institute for Financial Studies an der Chinesischen Renmin-Universität.

Die Umfrage zeigt, dass mehr als 25 Prozent der Unternehmen ein positives Umsatzwachstum gegenüber dem Vorquartal verzeichneten, fast 20 Prozent gaben an, ein Gewinnwachstum gegenüber dem Vorquartal erzielt zu haben.

Mehr als 26 Prozent der Befragten sind mit Blick auf das Umsatzwachstum im Jahresvergleich zuversichtlich, etwa 28 Prozent gaben an, zu erwarten, dass ihre Einnahmen mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegen werden.

Liu prognostizierte, dass Chinas Außenhandel in diesem Jahr voraussichtlich 40 Billionen Yuan (5,97 Billionen US-Dollar) übersteigen wird, wobei die politischen Maßnahmen die Vorteile der widerstandsfähigen Liefer- und Industrieketten des Landes aufzeigen.

Die Exporteure profitierten auch von dem am 1. Januar in Kraft getretenen „Regionalen Umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommen“ (Regional Comprehensive Economic Partnership, RCEP) und den Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten, die nach Ansicht von Liu Chinas Exporte erleichtern werden.

Weitere Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass neue Handelsformate wie das grenzüberschreitende E-Commerce-Geschäft das Exportwachstum stark unterstützen und die Maßnahmen des Landes zur Entlastung der Außenhandelsunternehmen, wie die Gewährleistung einer reibungslosen Logistik und die Beschleunigung von Steuer- und Gebührensenkungen, dem Sektor Auftrieb gegeben haben.

Mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, sich mit den RCEP-Regeln vertraut gemacht zu haben, ein Plus von 17,69 Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal. Etwa 54 Prozent planen, diese Regeln zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Der China Council for the Promotion of International Trade hat außerdem 43.600 RCEP-Ursprungszeugnisse für mehr als 10.000 Unternehmen ausgestellt.

Aus einem am Mittwoch von der People's Bank of China, der Zentralbank des Landes, veröffentlichten Bericht geht hervor, dass der Index der Exportaufträge im zweiten Quartal bei 41 Prozent lag, was einem Rückgang von 9,6 Prozentpunkten gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht. Im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres stieg der Wert nur um 0,1 Prozentpunkte.

Liu Xiangdong, Forscher am China Center for International Economic Exchanges, sagte, dass Vietnams schnelles Exportwachstum Chinas Position in der globalen Lieferkette aufgrund der eng verflochtenen Industrieketten kurzfristig nicht gefährden wird.