Taiwan-Frage kann nicht für geopolitische Vorteile missbraucht werden

01.07.2022

Die britische Außenministerin Liz Truss hat Berichten zufolge China auf dem NATO-Gipfel in Madrid am Mittwoch gewarnt, dass jeder Versuch einer „Invasion" der Inselprovinz Taiwan eine „katastrophale Fehlkalkulation" darstellen würde.

 

(Foto von VCG)


Dies ist nicht das erste Mal, dass Truss China provoziert hat. Ihre Äußerungen kamen nur einen Tag, nachdem sie zu schnellerem Handeln aufgerufen hatte, um der Insel mit Verteidigungswaffen zu helfen, falls das chinesische Festland „einmarschieren sollte". Sie nannte dies „eine wichtige Lehre aus der russischen Invasion in der Ukraine.“

 

Die chinesische Regierung ist bestrebt, die Taiwan-Frage mit friedlichen Mitteln zu lösen. Und wie die Taiwan-Frage gelöst wird, ist Chinas innere Angelegenheit, die keine Einmischung von außen duldet. Dies ist das Grundprinzip und Chinas eindeutige Haltung, und das Vereinigte Königreich hat kein Recht, mit dem Finger auf China zu zeigen.

 

Großbritanniens Ziel auf dem aktuellen NATO-Gipfel ist ebenfalls klar: Es will mit den USA im Rahmen der „Indo-Pazifik-Strategie" zusammenarbeiten und alle Verbündeten und Partner außerhalb des asiatisch-pazifischen Raums in den von den USA geführten Bündnisrahmen für die Region einbinden. Darüber hinaus will London einen härteren Wettbewerb und eine Konfrontation mit China forcieren. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht das Vereinigte Königreich einen großen Konflikt oder sogar eine Krise als Druckmittel. Aus Londons Sicht eignet sich die Taiwan-Frage scheinbar als ein solches Druckmittel. Schon in der Vergangenheit war die Taiwan-Frage bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder hochgespielt worden. Die Äußerungen der Außenministerin deuten nun darauf hin, dass sie die Taiwan-Frage internationalisieren und die jahrzehntelange Stabilität in der asiatisch-pazifischen Region in Turbulenzen, Krisen und sogar Krieg verwandeln will.

 

Song Zhongping, chinesischer Militärexperte und Fernsehkommentator, erklärte gegenüber der Global Times, dass Großbritannien zwar dem Beispiel der USA folge, sich aber nicht mit dem Niedergang des früheren Ruhms des „Reiches, über dem die Sonne niemals untergeht", abgefunden habe. Daher nutze es verschiedene regionale Krisenherde aus, um die globale Aufmerksamkeit zu erlangen. Daraus wird ersichtlich, dass das Land eine kolonialistische Mentalität beibehalten hat. Das kann erklären, warum sich London wiederholt in die inneren Angelegenheiten anderer Länder und Regionen eingemischt hat, einschließlich der verstärkten Bemühungen, China in seinen inneren Angelegenheiten – sei es in Hongkong, Xinjiang, Taiwan oder m Südchinesischen Meer - zu provozieren.


Einige Beobachter meinen, Truss habe China ständig verleumdet, weil sie die nächste britische Premierministerin werden will. Ein chinesischer Experte sagte der Global Times unter der Bedingung der Anonymität, dass dieses Szenario durchaus möglich sei. Im britischen politischen System kann eine „Drama-Queen“ (jemand, der immer wieder Unruhe stiftet) mit unverschämter Individualität leicht die Aufmerksamkeit der Wähler auf sich ziehen, was wiederum ihre politischen Aussichten verbessern wird.

 

Am Donnerstag reagierte auch der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, auf die Äußerungen von Truss: „Es war ziemlich überraschend, dass eine hochrangige britische Beamtin solche Bemerkungen machte, die dem gesunden Menschenverstand entbehrten und ziemlich anmaßend klingen."

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Ukraine,NATO,Taiwan