Weltraum

NASA-Chef hält mit seiner China-Kritik an Mentalität des Kalten Krieges fest

04.07.2022

Vor Kurzem hat der Chef der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde (NASA) vor einem neuen „Wettlauf im Weltraum“ gewarnt und behauptet, China habe Pläne, den Mond zu besetzen. Seine Aussagen machen deutlich, dass viele hochrangige US-Beamte weiterhin an der Mentalität des Kalten Kriegs festhalten.


Ein von der China National Space Administration (CNSA) veröffentlichtes Bild zeigt die Orbiter-Returner-Kombination der chinesischen Sonde Chang'e-5, die sich dem Aufstiegsgerät nähert. Foto: Xinhua

 

NASA-Chef Bill Nelson hat jüngst vor einem neuen „Wettlauf im Weltraum" mit China gewarnt und sogar behauptet, China wolle „den Mond besetzen". Er verwies dabei auf die Mondforschungsbasis, die China und Russland gemeinsam errichten und über die er „sehr besorgt" sei. Der hochrangige US-Beamte verweist auf die von China und Russland gemeinsam entwickelte Internationale Mondforschungsstation, die bis 2035 in Betrieb genommen werden soll und in der Experimental- und Forschungseinrichtungen für ein breites Spektrum wissenschaftlicher Arbeiten in der Mondumlaufbahn betrieben werden können.


Nelson behauptete weiter, dass Chinas Raumfahrtprogramm ein „militärisches Raumfahrtprogramm" sei. Auf die Frage, welche Ziele China im Weltraum verfolgen könnte, antwortete Nelson: „Nun, was glauben Sie, was auf der chinesischen Raumstation passiert? Sie lernen, wie man die Satelliten anderer Leute zerstört."


Es ist nicht das erste Mal, dass sich der NASA-Chef über Chinas Fortschritte im Weltraum empört. Bereits Anfang Mai hatte Nelsonbehauptet, China sei „gut im Stehlen" amerikanischer Entwürfe in einem „Weltraumwettlauf". Chinesische Beobachter bezeichneten diesen Vorwurf als „lächerlich" und „empörend", da Chinas Raumfahrtprogramm vollständig auf seinen eigenen Fähigkeiten basiert und in einem Tempo vorangeht, das seiner eigenen Entwicklungsagenda entspricht.


Im April hatte er China zuvor außerdem vorgeworfen, weiterhin einen Mangel an Transparenz und Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den USA und anderen Ländern in der Raumfahrt zu zeigen. Zuvor hatte er auf einer Pressekonferenz im Kennedy Space Center in Florida erklärt, dass „wir uns eine Zusammenarbeit wünschen, die von der chinesischen Regierung jedoch nicht ermöglicht wurde, [aber] es gehören immer zwei dazu, um Tango zu tanzen."


Die fehlende Zusammenarbeit zwischen China und den USA ist jedoch nicht auf den Unwillen der chinesischen Seite zurückzuführen, sondern auf ein Gesetz, das sich die USA selbst auferlegt haben: Das 2011 verabschiedete sogenannte „Wolf Amendment“ (benannt nach dem republikanischen Abgeordneten Frank Wolf) verbietet im Wesentlichen jede direkte Zusammenarbeit zwischen der NASA und ihren chinesischen Partnern.


China und Russland haben bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder betont, dass der von beiden Seiten gebaute Mondaußenposten ein „offener und inklusiver" Außenposten sein werde, der die friedliche Nutzung des Weltraums in den Vordergrund stelle. Das Projekt heiße alle internationalen Partner, die an der Zusammenarbeit interessiert sind, willkommen.


Beobachter forderten den NASA-Chef auf, im Bereich der Raumfahrt nicht länger mit einer Mentalität des Kalten Krieges zu spielen, die den Interessen beider Länder auf lange Sicht nur schaden könne.


Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, sagte zuvor auf einer Pressekonferenz, dass die USA „ein Narrativ über die angebliche Bedrohung durch China und Russland im Weltraum spinnen, um ihre eigene militärische Aufrüstung zu rechtfertigen und die Vorherrschaft im Weltraum anzustreben".


Dies sei nur ein weiteres Beispiel dafür, wie die USA an der Mentalität des Kalten Krieges festhielten und die Verantwortung ablenkten, obwohl die USA in Wahrheit selbst die größte Bedrohung für die Sicherheit im Weltraum darstellten, so Zhao.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wettlauf,Weltraum,NASA,China