China

Stärkere Politik ist der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum

04.07.2022

Aufgrund der neuen Covid-19-Ausbrüche in China könnte das Wirtschaftswachstum des Landes im 2. Quartal auf unter zwei Prozent im Jahresvergleich zurückgegangen sein. Doch Experten gehen davon aus, dass das Schlimmste schon überstanden ist.


Ein Angestellter arbeitet in einer Fabrik im Bezirk Xiaoshan in Hangzhou, Provinz Zhejiang. (Foto/Xinhua)

 

Chinas Wirtschaftswachstum könnte im zweiten Quartal aufgrund des Covid-19-Ausbruchs auf unter zwei Prozent im Jahresvergleich zurückgegangen sein. Das unterstreiche die Notwendigkeit verstärkter politischer Anpassungen, um das diesjährige Wachstumsziel von etwa 5,5 Prozent zu erreichen, sagten Wirtschaftsexperten.

 

Mit einer stärkeren Unterstützung für Infrastrukturinvestitionen, niedrigeren Kreditzinsen am Markt und verfeinerten Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 wird erwartet, dass die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal einen starken Aufschwung erlebt und die Attraktivität von auf Renminbi lautenden Vermögenswerten zunimmt, so die Experten.

 

Die Finanzmärkte beobachten aufmerksam die Wachstumszahlen Chinas für das zweite Quartal, die kommende Woche veröffentlicht werden sollen. Nachdem die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal um 4,8 Prozent im Jahresvergleich gewachsen war und es im Mai Anzeichen für eine Erholung gab, war der Ausbruch der Omikron-Variante ein Rückschlag. Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts könnte sich aufgrund des Ausbruchs und der Unterbrechung der Lieferketten im zweiten Quartal auf 1,4 Prozent im Jahresvergleich verlangsamt haben, sagte Wang Tao, Leiter des Bereichs Asienwirtschaft bei der UBS Investment Bank.

 

Wang Yiming, stellvertretender Vorsitzender des China Center for International Economic Exchanges, sagte, dass das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wahrscheinlich bei etwa einem Prozent liegen werde, was bedeutet, dass sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte auf 7,8 Prozent beschleunigen muss, um für das Gesamtjahr auf ein Wachstum von 5,5 Prozent zu kommen.

 

„Wenn das Land sein relativ hohes Wachstumsziel beibehält, sollte das Paket der wachstumsfördernden Maßnahmen weiter ausgebaut werden“, sagte Wang, der auch Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Chinesischen Volksbank, der Zentralbank, ist.

 

Unterdessen hat das Land seine Bemühungen zur Erfüllung der wirtschaftlichen Entwicklungsziele verstärkt. So beschloss der Staatsrat am Mittwoch, 300 Milliarden Yuan durch Finanzanleihen und andere Instrumente aufzubringen, um das Kapital für Infrastrukturprojekte aufzustocken.

 

Yang Yewei, Chefanalyst für festverzinsliche Wertpapiere bei Guosheng Securities, sagte, dass dieser Schritt dazu beitragen könne, die Kapitalknappheit bei einigen Infrastrukturprojekten zu lindern und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, da dieser Infrastrukturinvestitionen im Wert von etwa 1,5 Billionen Yuan auslösen kann.

 

In Anbetracht des komplexeren außenwirtschaftlichen Umfelds versprach die Zentralbank am vergangenen Mittwoch, die Finanzierungskosten für Unternehmen zu senken und die Leitfunktion der Leitzinsen, die als Orientierungswert für Bankkredite dienen, in vollem Umfang zu nutzen.


Da weitere geld- und fiskalpolitische Unterstützung in Aussicht stehe und das Schlimmste der Omikron-Ausbrüche überstanden sei, werde sich die chinesische Wirtschaftstätigkeit in der zweiten Jahreshälfte beschleunigen, glaubt David Chao, globaler Marktstratege bei Invesco Asia-Pacific.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wirtschaftswachstum,Covid-19,China