Reaktion auf Japans Provokation

Aktivitäten von Chinas Marine im Ostchinesischen Meer werden zur Routine

07.07.2022

Japan spielt die sich häufenden Übungen und Patrouillen der chinesischen Marine in der Nähe des Inselstaats künstlich hoch, um weiter die Rhetorik der „chinesischen Bedrohung“ nutzen zu können. Dabei sind es in Wahrheit die militärischen Provokationen aus Japan, die für Unruhe in der Region sorgen.


Zwei große Zerstörer des Typs 055, die „Nanchang“ und die „Lhasa“, liegen im Jahr 2021 in einem Marinehafen vor Anker. Dateifoto: Mit freundlicher Genehmigung der Marine der chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA)

 

Im vergangenen Monat hat das japanische Verteidigungsministerium insgesamt mehr als ein Dutzend Berichte über Marineaktivitäten der chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA) in der Umgebung des Inselstaates veröffentlicht. Zuletztwar das letzte Schiff des Einsatzverbandes der chinesischen Marine unter der Führung des großen Zerstörers „Lhasa“ vom Typ 055 am Dienstag in das Ostchinesische Meer zurückgekehrt, womiter seine Reise, die ihn fast vollständig um Japan herumgeführt hatte, abschloss.


Die zunehmenden Fähigkeiten der chinesischen Marine würden dazu führen, dass solche Aktivitäten zur Routine werden und die Bedeutung solcher Übungen gehe über einebloße Warnung an Japan angesichts der rechtsgerichteten Provokationen hinaus. Vielmehr ziele die Volksbefreiungsarmee darauf ab, eine Hochseemarine („blue-waternavy”) zu werden, die auch in weiter entfernten Gewässern operieren kann, um Chinas Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen zu schützen, betonten Experten am Mittwoch.


Das elektronische Überwachungsschiff der VBA-Marine vom Typ 815 mit der Rumpfnummer 794 sei am Dienstag vom Pazifik durch die Miyako-Straße in das Ostchinesische Meer gesegelt, teilte das japanische Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung am selben Tag mit.Das Schiff ist Teil einer Vier-Schiffs-Flottille, zu der auch der große Zerstörer „Lhasa“ vom Typ 055, der Zerstörer „Chengdu“ vom Typ 052D und das Nachschubschiff „Dongpinghu“ vom Typ 903A gehören, dasam 12. Juni aus dem Ostchinesischen Meer durch die Tsushima-Straße gesegelt war. Die anderen drei Schiffe kehrten am 29. Juni in das Ostchinesische Meer zurück, wie aus einer separaten japanischen Pressemitteilung vom 30. Juni hervorgeht. Aus diesen Informationen wird ersichtlich, dass die Flottille auf ihrer Reise fast ganz Japan umrundet hatte.


Japan meldete im vergangenen Monat verstärkte Aktivitäten der VBA-Kriegsschiffe in seiner Umgebung und veröffentlichte etwa 15 Berichte über die Durchfahrt verschiedener chinesischer Kriegsschiffe durch strategische Seewege in der Nähe Japans. Im Mai wurde auch über intensive Trainingsaktivitäten des Flugzeugträgers „Liaoning“ außerhalb der Straße von Miyako berichtet.


Die Gewässer um Japan sollten für China dabei nicht einmal als „ferne Gewässer“ betrachtet werden, da sie direkt vor Chinas Haustür liegen, und die Umrundung Japans sei nie das eigentliche Ziel der VBA-Marine gewesen, machte Song Zhongping, ein chinesischer Militärexperte und TV-Kommentator, am Mittwoch klar. Japan habe die Aktivitäten der chinesischen Marine absichtlich hochgespielt, um die Rhetorik der „chinesischen Bedrohung" weiter schüren zu können.Aber in Wahrheit seies Japan, das China mit seinen rechtsgerichteten, militaristischen Ambitionen in der Taiwan-Angelegenheitoder in anderen Fragenwiederholt provoziert hat, so die Analysten.


Bei den Aktivitäten der chinesischen Kriegsschiffe gehe es nicht nur um die Abschreckung Japans, denn China strebe den Aufbau einer leistungsstarken Hochseemarine an, die für Wachpatrouillen, Übungen und Missionen weiter in entfernte Gewässer vordringt, um Chinas Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen zu schützen, so Song. Japanhabe nur aufgrund seiner Lage das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, da chinesische Schiffe, die in den Pazifischen Ozean einfahren wollen, zwangsläufig diese Meerengen in der Nähe Japans durchqueren müssen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Übungen,Marine,Japan