John Bolton

Sturz ausländischer Regierungen ist fester Bestandteil der US-Außenpolitik

19.07.2022

Der Sturz ausländischer Regierungen sei ein fester Bestandteil der US-Außenpolitik, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums als Reaktion auf die Äußerungen des ehemaligen nationalen Sicherheitsberaters des Weißen Hauses, John Bolton. Dieser hatte in einem Interview offen zugegeben, er habe in der Vergangenheit bei der Planung von Putschversuchen in anderen Ländern geholfen.

 

(Foto von VCG)


„Ich habe bemerkt, dass dieser ehemalige hochrangige US-Beamte, als er über seine Erfahrung mit der Planung von Putschen in anderen Ländern redete, schamlos darüber sprach und sogar stolz darauf war. Das bedeutet, dass der Sturz ausländischer Regierungen tief in den Knochen der US-Außenpolitik verwurzelt ist", sagte Wang Wenbin während einer Pressekonferenz am Montag.

 

In einem Gespräch mit CNN nach der Kongressanhörung zum Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 machte Bolton laut Reuters kein Geheimnis daraus, dass er in der Vergangenheit bei der Planung von Putschversuchen im Ausland geholfen hatte: „Als jemand, der bei der Planung von Staatsstreichen geholfen hat - nicht hier, aber an anderen Orten –[kann ich sagen], das ist eine Menge Arbeit."

 

Boltons Eingeständnis ist sehr aufschlussreich. Führende US-Politiker preisen die so genannte „regelbasierte internationale Ordnung" demnach scheinbar nur zu einem einzigen Zweck an: um sicherzustellen, dass sich die USA problemlos in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen und deren Regierungen nach eigenem Gutdünken stürzen können. Das sei genau die Art von „Regeln" und „Ordnung", die Leute wie Bolton unbedingt verteidigen wollen. Die Menschen in der Welt würden dies jedoch nicht zulassen, betonte Wang.


Wang erwähnte auch das Buch „Covert Regime Change: America's Secret Cold War“ [„Verdeckte Regimewechsel: Amerikas geheimer Kalter Krieg“] von Lindsey A. O'Rourke vom Boston College, in dem 64 verdeckte Interventionen der USA zwischen 1947 und 1989 und sechs offene Versuche dokumentiert sind. Diese Operationen der USA hätten auch nach dem Kalten Krieg nicht aufgehört. Im Laufe der Jahre hätten die USA stattdessen weiter etliche politische Turbulenzen verursacht, sich eingemischt und Farbrevolutionen in Eurasien angezettelt, so Wang. Einige US-Beamte seien sogar auf die Straße gegangen, um politische Konfrontationen zu provozieren, indem sie die gegnerische Partei in anderen Ländern unterstützt hätten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: USA,Außenpolitik,Putschen