THAAD

US-Interessen sollten nicht die Beziehungen zwischen China und Südkorea beschädigen

12.08.2022

Die gegenwärtigen Reibereien zwischen China und Südkorea über die Stationierung des THAAD-Systems (Terminal High Altitude Area Defence) sind von den USA verursacht worden, die ihre Bemühungen verstärkt haben, Südkorea zu weiteren Schritten in dieser umstrittenen Frage zu drängen. Auf diese Weise soll nicht nur ein Durchbruch im militärischen Bereich und bei der Überwachung der koreanischen Halbinsel erzielt, sondern auch Zwietracht zwischen China und Südkorea gesät werden, erklärten Analysten, die Südkorea daran erinnerten, seine eigenen Interessen nicht für Washington zu opfern.


(Foto von VCG)


Am Donnerstag erklärte das südkoreanische Präsidialamt, dass es davon ausgehe, den Betrieb der Militärbasis, die THAAD beherbergt, bis etwa Ende August zu normalisieren. Die südkoreanische Regierung bleibe bei der Position, „dass THAAD ein Mittel zur Selbstverteidigung ist", berichteten südkoreanische Medien überdies. Einen Tag zuvor hatte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, auf einer Pressekonferenz erklärt, dass die Stationierung des THAAD-Raketenabwehrsystems durch die USA die Sicherheitsinteressen Chinas untergrabe, das seine Bedenken gegenüber Südkorea bereits mehrfach deutlich gemacht hat.


Die Stationierung von THAAD durch die USA ziele nicht nur darauf ab, einen Durchbruch in der militärischen Aufklärung auf der koreanischen Halbinsel zu erzielen, sondern vor allem darauf, einen Keil zwischen China und Südkorea zu treiben und Südkorea dazu zu zwingen, sich für eine der beiden Supermächte zu entscheiden. Infolgedessen bleibe die THAAD-Frage ungelöst und sei zu einer „vergrabenen Mine“ zwischen China und Südkorea geworden, beschrieb Lü Chao, ein Experte für Fragen auf der koreanischen Halbinsel an der Liaoning Academy of Social Sciences, am Donnerstag in der Global Times. Der Streit um THAAD im Jahr 2017 sei auch die schwerste Krise seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern gewesen, die den bilateralen Beziehungen, der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit sowie dem zwischenmenschlichen und kulturellen Austausch unermesslichen Schaden zugefügt habe, fügte er hinzu.


Die Themen im Zusammenhang mit der Stationierung von THAAD haben in den letzten Wochen wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen. China hatte die Yoon-Regierung aufgefordert, die sogenannte „Drei Nein"-Politik der Vorgängerregierung Moon Jae-in in Bezug auf THAAD beizubehalten und in wichtigen Fragen, die die Sicherheit der Nachbarn betreffen, umsichtig zu handeln. Zuvor hatte der südkoreanische Außenminister Park Jin im Juli vor der Nationalversammlung gesagt, dass die „Drei Nein"-Politik keine Verpflichtung gegenüber China sei.


Als Südkorea im Jahr 2016 die Stationierung von THAAD angekündigt hatte, waren die Beziehungen zwischen China und Südkorea bereits schwer beschädigt worden. Seit der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol während seiner Präsidentschaftskampagne die Stationierung von THAAD versprochen hat, haben Analysten gewarnt, dass er die Ernsthaftigkeit des Themas verstehen müsse, da diese Ankündigung in der chinesischen Bevölkerung große Empörung ausgelöst habe. Südkorea, so die Experte, sollte seine eigenen Interessen außerdem nicht für die USA opfern.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: THAAD,Südkorea,USA