Als Reaktion auf den Besuch einer litauischen Delegation auf der Insel Taiwan sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, am Donnerstag, China werde entschlossen gegen die ungeheuerlichen Provokationen bestimmter Personen in Litauen vorgehen, die das Ein-China-Prinzip in Frage stellen und die Souveränität und territoriale Integrität Chinas untergraben. Er forderte Litauen auf, sich nicht länger zum Handlanger der Taiwan-Sezessionisten zu machen.

Archivfoto von Wang Wenbin, Sprecher des chinesischen Außenministeriums (Foto von VCG)

Nach dem provokativen Besuch der Sprecherin des amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan hat Litauen am Sonntag eine elfköpfige Delegation unter der Leitung der stellvertretenden Verkehrs- und Kommunikationsministerin Agne Vaiciukevičiūtė zu einem fünftägigen Besuch auf die Insel Taiwan entsandt. Der Besuch erfolgte inmitten der scharfen Kritik der internationalen Gemeinschaft an Pelosis unverantwortlichem Schritt und Chinas beispiellosen groß angelegten Militärübungen in der Taiwanstraße.

Auf der Pressekonferenz am Donnerstag sagte Wang, China verurteile die antichinesischen Kräfte Litauens aufs Schärfste dafür, dass sie vorsätzlich die Souveränität Chinas verletzen und sich in grober Weise in die inneren Angelegenheiten Chinas einmischen. Das Ein-China-Prinzip sei die Grundnorm der internationalen Beziehungen und die politische Grundlage für die Entwicklung jeglicher bilateraler Beziehungen zwischen China und allen Ländern, einschließlich Litauen, sagte er.

In dem gemeinsamen Kommuniqué, das beide Seiten anlässlich der Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichnet haben, heißt es eindeutig, dass die litauische Regierung die Regierung der Volksrepublik China als die einzige rechtmäßige Regierung anerkennt, die ganz China vertritt und dass Taiwan ein untrennbarer Teil von China ist. Litauen hat sich auch verpflichtet, keine offiziellen Beziehungen und Kontakte mit der Insel aufzunehmen, hat aber wiederholt seine Versprechen gebrochen, was einen klaren Vertrauensbruch darstellt, sagte der Sprecher.

„China wird entschlossen auf die ungeheuerlichen Provokationen bestimmter Personen in Litauen reagieren, die das Ein-China-Prinzip in Frage stellen und Chinas Souveränität und territoriale Integrität untergraben. Wir fordern bestimmte Personen in Litauen auf, sich nicht länger zum Spielball der Unabhängigkeit Taiwans und der chinafeindlichen Kräfte zu machen und sich nicht noch weiter auf den falschen Weg zu begeben“, so Wang Wenbin weiter.

Was die Art und Weise betrifft, wie sich China gegen die Provokationen Litauens wehren wird, so wird dies nach Ansicht von Experten eher in den Bereichen Handel und Gewerbe geschehen, da die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Seiten bereits herabgestuft wurden.