Indien stellt keine Konkurrenz zu Chinas Fertigungskapazitäten dar

29.09.2022

(Foto von VCG)


Die Entscheidung von Apple, einige seiner neuesten iPhone-14-Smartphones in Indien zu fertigen, werde Chinas wichtige Position in der globalen Lieferkette für Unterhaltungselektronik nicht beeinträchtigen, da China über zahlreiche Vorteile wie hocheffiziente Lieferketten, fortschrittliche Fertigungstalente und ein florierendes Ökosystem für Mobiltelefone verfüge, erklärten Experten am Dienstag. Zuvor hatte Apple am Montag in einer Erklärung mitgeteilt, dass das US-Unternehmen begeistert sei, das iPhone 14 in Indien zu produzieren. Die Nachricht kam weniger als drei Wochen nach der Präsentation des neuen iPhones.


Bai Ming, stellvertretender Direktor für internationale Marktforschung an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, sagte, dass Chinas gigantischer Binnenmarkt, ein Ökosystem, das ganz natürlich um einen solch großen Markt herum entsteht, und effiziente Lieferketten für Tech-Giganten wie Apple von großem Interesse seien. Eine solche Kombination von Vorteilen sei etwas, das Länder wie Indien und Vietnam nicht bieten könnten, betonte Bai.


Wei Jianguo, stellvertretender Vorsitzender des Chinesischen Zentrums für den Internationalen Wirtschafsaustausch, sagte, die industrielle Kette für Smartphones umfasse den gesamten Prozess - von der Versorgung mit Rohstoffen über das Design der Formen bis hin zur Endmontage. Die gesamte Kette werde dabei außerdem sowohl von der Digitalisierung als auch von Hightech unterstützt. Die effiziente Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gliedern und Systemen entlang der Kette verschaffe insbesondere dem Fertigungssektor in Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong, große Vorteile.


China verfüge über ein hochqualifiziertes, anspruchsvolles und flexibles Team von Facharbeitern. Zu diesem Talentpool gehören nicht nur Wanderarbeiter, sondern darüber hinaus auch Ingenieure, Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) und Designexperten, die schon lange in der Branche tätig seien, über reiche Erfahrungen verfügen würden und deshalb schnell auf Veränderungen auf dem Weltmarkt reagieren könnten, so Wei.


Andere Experten machten vor diesem Hintergrund klar, dass sich angesichts der oben genannten Vorteile das Gewicht der chinesischen Produktion in den Lieferketten von Apple nicht verringern werde, selbst wenn der US-Tech-Gigant nun einen Teil der Produktion nach Indien verlagern sollte.


JPMorgan prognostizierte in seinem jüngsten Bericht letzte Woche, dass Apple ab Ende des Jahres nur etwa 5 Prozent seiner iPhone-14-Produktion nach Indien - nach China der zweitgrößte Smartphone-Markt der Welt- verlagern werde. Das Unternehmen geht außerdem davon aus, dass bis 2025 etwa 25 Prozent aller Apple-Produkte - einschließlich Macs, iPads, Apple Watches und AirPods - außerhalb Chinas hergestellt werden. Derzeit sind es noch 5 Prozent.


Yao Jun, stellvertretender Leiter der Planungsabteilung des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie, hatte bereits zuvor erklärt, dass einige ausländische Unternehmen derzeit zwar ihre Geschäftspläne diversifizieren würden, das Gesamttempo ausländischer Investitionen in China sich jedoch nicht verlangsamt habe. Vor allem Chinas verarbeitende Industrie sei weiter ein wichtiges Ziel für ausländische Investitionen geblieben. Yao hob hervor, dass Chinas fortschrittlicher Fertigungssektor in Wahrheit für verschiedene Geldgeber sogar noch attraktiver geworden sei. Von Januar bis Mai dieses Jahres sei der tatsächliche Einsatz von ausländischem Kapital in Chinas Hightech-Produktionssektor demnach im Vergleich zum Vorjahr um 32,9 Prozent gestiegen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Indien,Apple,iPhone