Quantencomputer

Deutlicher Anstieg der Patentanmeldungen in China

15.11.2022

Wie aus einer jüngst veröffentlichten Rangliste hervorgeht, haben sich die chinesischen Patentanmeldungen im Bereich der Quantencomputer im Vergleich zu 2020 deutlich erhöht. Experten sehen darin einen Beweis für den großen Fortschritt, der erzielt wurde, mahnen gleichzeitig aber, dass es zur Weltspitze immer noch ein weiter Weg sei.


Ein Blick auf den Quantencomputer, der von Forschern der University of Science and Technology of China entwickelt wurde. (Foto von Xinhua)


Die Patentanmeldungen chinesischer Unternehmen im Bereich des Quanten-Computings (mit dem englischen Wort „Computing“ werden in diesem Kontext elektronische Rechenleistungen bezeichnet) sind in den letzten zwei Jahren im Zuge des Booms der Branche und des wachsenden Bewusstseins für diesen Bereich sprunghaft angestiegen, obwohl China nach Ansicht von Experten immer noch einen weiten Weg vor sich hat, um mit ausländischen Wettbewerbern gleichzuziehen.


Laut der „Global Quantum Computing Technology Patent Filings Ranking List (Top 100)“ sind die Patentanmeldungen chinesischer Unternehmen in diesem Bereich von 137 im September 2020 auf 804 im Oktober dieses Jahres angestiegen. Die Unternehmen auf der Liste stammen hauptsächlich aus 18 Ländern und Regionen, wobei 40 Prozent der Gesamtzahl auf die Vereinigten Staaten, 15 Prozent auf China und 11 Prozent auf Japan entfallen. Die Liste wurde gemeinsam von der IncoPat Global Patent Database und der Medienplattform IPR Daily veröffentlicht. Die Patentanmeldungen im Bereich des Quanten-Computings sind ab dem 18. Oktober weltweit öffentlich zugänglich.


He Ruijun von der China Computer Federation erklärte, dass es zwei Hauptgründe für das schnelle Wachstum der chinesischen Unternehmen gebe: „Durch den Druck und die Unterstützung der Regierungen und der gesamten Gesellschaft zeigen chinesische Unternehmen ein zunehmendes Interesse an der Forschung und Entwicklung (F&E) im Bereich der Quantencomputers.“


Man geht davon aus, dass die F&E im Bereich des Quanten-Computings zur Entwicklung ultrastarker Rechner führen könnte, die in der Lage sind, extrem komplexe Modelle zu simulieren. Das würde wiederum neue Entdeckungen in Bereichen von der Medizin bis zu den Materialwissenschaften ermöglichen und die Genauigkeit von Wetter- und Finanzvorhersagen sowie die Effizienz von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz (KI) signifikant verbessern.


„Auf der anderen Seite hat China auch beim Schutz des geistigen Eigentums bessere Ergebnisse erzielt als je zuvor, so dass die Unternehmen bessere Erträge aus ihren F&E-Investitionen erzielen konnten", fügte er hinzu. Die Quantencomputer-Patente von Tencent zum Beispiel sind von nur zwei im Jahr 2020 auf mittlerweile 93 gestiegen. Origin Quantum, ein 2017 in der Hefei National Hightech Industry Development Zone in der Provinzhauptstadt von Anhui gegründetes Quanten-Computing-Unternehmen, steht mit 234 Patentanmeldungen an erster Stelle in China und an sechster Stelle in der Welt. Zu den anderen chinesischen Unternehmen unter den Top 100 gehören Tech-Giganten wie Baidu, Huawei und Alibaba.


Guo Guoping, Professor für Quanten-Computing an der University of Science and Technology of China in Hefei und leitender Wissenschaftler von Origin Quantum, hob hervor, dass Origin dieses Jahr Intel, das in der 2020 veröffentlichten Liste noch auf Platz 6 gelegen hatte, von diesem Platz verdrängt habe.


„Aber ich glaube nicht, dass Origin Intel in der Quantencomputertechnologie wirklich überholt hat, und wir haben noch einen weiten Weg vor uns, um mit so außergewöhnlichen Unternehmen wie Intel und dem amerikanischen Tech-Giganten IBM gleichzuziehen", schränkte Guo diesen Erfolg etwas ein.


Mit 1.323 Patentanmeldungen steht IBM auf der Liste der Quantencomputer weiterhin an erster Stelle.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Quantencomputer,Patentanmeldungen,China