Geldpolitik

Chinas Zentralbank verschärft Fokus auf Inflation

18.11.2022


In dem am Mittwoch veröffentlichten geldpolitischen Bericht für das dritte Quartal warnte Chinas Zentralbank (PBOC) vor einem möglichen Anstieg des Inflationsdrucks in der Zukunft, obwohl sich der Preisanstieg in letzter Zeit verlangsamt habe. 


Dies signalisiert nach Ansicht von Experten, dass die PBOC die künftige geldpolitische Unterstützung in einem angemessenen Rahmen und vorausschauend gestalten werde, um ein stetiges Wirtschaftswachstum zu fördern und gleichzeitig ein stabiles Preisniveau zu gewährleisten.


„Wir werden der potenziellen Möglichkeit eines künftigen Inflationsanstiegs große Aufmerksamkeit widmen, insbesondere Veränderungen an der Nachfragefront", heißt es in dem Bericht. Experten wiesen auf die Formulierung hin, wonach im Bericht für das zweite Quartal betont wurde, dass es wichtig sei, „die Inflationssituation im In- und Ausland genau im Auge zu behalten.“


Die Erholung der effektiven Nachfrage in China sei „immer deutlicher" geworden, so die PBOC im Bericht für das dritte Quartal. Gleichzeitig versprach die Zentralbank, jeden potenziellen Inflationsanstieg durch die Konsolidierung des zunehmenden Nahrungsmittelangebots und der Stabilität des Energiemarktes angemessen zu bewältigen.


Der Bericht folgt auf Daten, die darauf hindeuten, dass sich die Inflation in China verlangsamt hat und die Verbraucherausgaben aufgrund der erneuten COVID-19-Ausbrüche schwächer geworden sind.


Der chinesische Verbraucherpreisindex (VPI) - ein Hauptindikator für die Inflation - stieg offiziellen Daten zufolge im Oktober im Jahresvergleich um 2,1 Prozent - 0,7 Prozentpunkte weniger als noch im September. Unter Hinweis darauf, dass die Grundlage der wirtschaftlichen Erholung noch gefestigt werden müsse, versprach die PBOC in dem Bericht, dass sie ein angemessenes Wachstum der Geldmenge und der Kreditvergabe beibehalten und akkommodierende Liquiditätsbedingungen für die Umsetzung der Wirtschaftspolitik zum Jahresende schaffen werde.


Überdies werde die Zentralbank, den Einsatz von Sonderkrediten beschleunigen, um die Umsetzung der laufenden Wohnungsbauprojekte zu sichern, das Programm bei Bedarf angemessen ausweiten und die Geschäftsbanken ermutigen, zusätzliche finanzielle Unterstützung zu leisten, um eine stetige und gesunde Entwicklung des Wohnungsmarktes zu fördern. 


Es sollen außerdem auch Anstrengungen unternommen werden, um in den verbleibenden Monaten des Jahres effektivere Investitionen zu generieren, indem die Verwendung der Erlöse aus den relevanten Finanzinstrumenten zur Unterstützung des Infrastrukturbaus beschleunigt wird, so der Bericht.


Experten bewerteten die Tatsache, dass der Bericht der Zentralbank bekräftigt, die Inflation im Zaum zu halten, als Zeichen dafür, dass die Geldpolitik mittelfristig vorsichtiger werden und sich stärker auf strukturelle Unterstützung stützen könnte, wenn sich die Binnennachfrage erholt. 


Dem Bericht zufolge könnte eine präzisere Eindämmung von COVID-19 zudem dazu beitragen, dass sich die Verbrauchernachfrage erholt, und das jüngste starke Wachstum der sogenannten „breiten Geldmenge“ (M2) könnte sich verzögern, wenn sich die Gesamtnachfrage weiter erholt.


In dem neuen Bericht heißt es schließlich auch, dass China hochrangige Pilotprogramme zur Öffnung des grenzüberschreitenden Handels und der Investitionen starten werde und dass China die Internationalisierung des Renminbi (RMB) „auf geordnete Weise“ fördern werde. Im vorangegangenen Bericht für das zweite Quartal hatte es noch geheißen, diese Förderung werde „stabil und umsichtig" erfolgen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Geldpolitik,China,Zentralbank,Inflation