Der Chinesisch-Deutsche Industriepark in Beijing. 

Der Chinesisch-Deutsche Industriepark in Beijing, ein nationales Kooperationsprojekt zwischen beiden Ländern, wurde im Dezember 2021 eröffnet. Neben Viessmann haben sich mehr als 80 deutsche Unternehmen im Park niedergelassen, darunter das Maschinenbau- und Technologieunternehmen Bosch, Mercedes-Benz und BMW.

In der Ausstellungshalle von Viessmann Heating Technology im „Sino-German Industrial Park“ im Shunyi-Distrikt der chinesischen Hauptstadt fallen zwischen allerlei Heizgeräten vor allem die Trikots und Souvenirs des Fußballclubs Bayern München ins Auge. Als Sponsor des FC Bayern hat Viessmann die Heimspielstätte des Vereins, die Allianz Arena, mit Heizlösungen ausgestattet. 

Für Omer Sahin Ganiyusufoglu, Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, ist die deutsch-chinesische Zusammenarbeit eine perfekte Kombination, da sich Chinas digitale Industrie rasant entwickelt, während Deutschland im Automobilbau weltweit führend ist.

Schon nach dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) im Jahr 2001 entschieden sich viele deutsche Unternehmen, eine Niederlassung in Shunyi, in der Nähe des internationalen Flughafens von Beijing, zu gründen. Die Wilo-Gruppe, einer der weltweit führenden Anbieter von Pumpen und Pumpensystemen, war eines von ihnen.

Die Gruppe hat seither eine stabile Lieferkette mit mehr als 450 Lieferanten in China aufgebaut. Die Ansiedlung des Hauptsitzes in Beijing im Chinesisch-Deutschen Industriepark biete Wilo neue Entwicklungsmöglichkeiten, sagte Alexandre Etienne, Direktor für Produktmanagement und für Koordination in aufstrebenden Märkten der Wilo Gruppe.

Gong Zongyuan, Leiter der Bezirksregierung von Shunyi, sagte, dass der Chinesisch-Deutsche Industriepark das Geschäftsumfeld und den Schutz der geistigen Eigentumsrechte für deutsche Unternehmen und Talente verbessert habe.

Derzeit konzentriert sich der Industriepark auf Branchen wie Elektroautos und Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, intelligente Ausrüstung, digitale Wirtschaft, fortschrittliche Fertigung und die Dienstleistungsbranche. Der Park in Shunyi will sich zu einer internationalen Plattform für industrielle und technologische Zusammenarbeit entwickeln.

„Wir sind bestrebt, die koordinierte Entwicklung von vor- und nachgelagerten Lieferketten im Park zu fördern“, sagte Shi Mingde, Präsident der Gesellschaft für Chinesisch-Deutsche Freundschaft und ehemaliger chinesischer Botschafter in Deutschland.

Zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen wurden im Park auch Industrieverbände in Bereichen wie Erreichung von Kohlenstoffspitzenwerten, Kohlenstoffneutralität und eine Cyber-Union für Roboter gegründet.

„Der Industriepark zieht nicht nur deutsche Unternehmen an, sondern hilft auch chinesischen Unternehmen dabei, ins Ausland zu gehen – eine Win-win-Situation“, sagte Li Wei, Generalsekretär des Chinesisch-Deutschen Verbands der intelligenten Fertigungsindustrie.

„Die Freundschaft zwischen China und Deutschland ermöglicht eine vertiefte bilaterale Zusammenarbeit, die der stetigen und friedlichen Entwicklung der Welt förderlich ist“, sagte Shi.